Viertelfinale: Argentinien
Weltmeister 1978 und 1986,
Vize-Weltmeister
1930
und 1990,
14-maliger Copa-America-Gewinner
Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 blieb für die Argentinier ein arger Krampf bis zum letzten Spiel. Lange Zeit sah es so aus, als ob sie es nicht schaffen würden, in der Südamerikagruppe unter die besten Vier zu kommen. Zum Glück hat es gereicht, eine Weltmeisterschaft ist ohne den zweifachen Weltmeister mit seinen Stars wie Leo Messi an der Spitze einfach nicht vorstellbar....r
Weltmeister 1978 und 1986,
Vize-Weltmeister
1930
und 1990,
14-maliger Copa-America-Gewinner
Die
Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010
blieb für die Argentinier ein arger Krampf bis zum letzten Spiel. Lange
Zeit
sah es so aus, als ob sie es nicht schaffen würden, in der
Südamerikagruppe
unter die besten Vier zu kommen. Zum Glück hat es gereicht, eine
Weltmeisterschaft ist ohne den zweifachen Weltmeister mit seinen Stars
wie Leo
Messi an der Spitze einfach nicht vorstellbar.
Argentinien gehört zu den traditionsreichsten Fußballnationen weltweit. Das erste Länderspiel auf südamerikanischem Boden überhaupt, fand 1902 in Montevideo mit Argentinien statt. Gegen Gastgeber Uruguay wurde klar mit 6:0 gewonnen. In den 1920er Jahren gewannen die Argentinier mehrmals die "Copa America". An der ersten Fußballweltmeisterschaft 1930 beteiligte sich das südamerikanische Spitzenteam ebenfalls mit großem Erfolg. Nach einem 6:1 Halbfinalsieg gegen die USA mußten sich die "Gauchos" erst im Montevideoer Endspiel gegen Uruguay mit 2:4 geschlagen geben. In den folgenden Jahrzehnten konnte die Erfolgsspur jedoch nicht gehalten werden, meist qualifizierte sich die "Albiceleste" für die jeweilige Weltmeisterschaft (bisher 13 Teilnahmen) spielte beim Turnier selbst allerdings keine große Rolle und fiel oft nur mit überharter Gangart auf.
1978 richtete Argentinien die WM-Endrunde aus und die fanatischen Fans
verlangten von ihren Lieblingen den Titel. Die Mannschaft vom
kettenrauchenden Trainer Cesar Luis Menotti schaffte nach mühevollen 2:1
Siegen gegen Ungarn und Frankreich sowie einer 0:1 Niederlage gegen
Italien die zweite Runde. Nach einem 2:0 gegen Polen und einem 0:0 gegen
den Erzrivalen Brasilien führte das 6:0 über Peru zum Einzug ins
Finale. Hier traf man auf den Vizeweltmeister von 1974 die Niederlande.
Von den Zuschauermassen in einem einzigartigen Konfettiregen nach vorn
gepeitscht, gingen die blau-weiß Gestreiften durch Mario Kempes in
Führung (38.). Nanningas Ausgleich (82.) brachte die dramatische Partie
in die Verlängerung, in der Tore von Kempes (105.) und Bertoni (116.)
Argentinien den Weltmeistertitel bescherten. Ein Titel die die damals
herrschende Militärdiktatur propagandistisch ausnutzte.
1982 konnte der Titel nicht verteidigt werden, doch bei der WM 1986 in
Mexiko schlug die Stunde des größten und beliebtesten argentinischen
Spielers (oder sogar Argentiniers), Diego Armando Maradona. Kein
Fußballer wird bis heute weltweit so inbrünstig geliebt wie die kleine,
trickreiche "Nummer Zehn". 1986 war Diegos WM, unvergessen ist das
Viertelfinale gegen England, welches er mit "der Hand Gottes" und einem
unvergleichlichem Sololauf durch die englische Abwehr für Argentinien
entschied. Nach dem 2:0 Halbfinalsieg trafen die "Gauchos" im Finale auf
Deutschland. Obwohl Argentinien im Aztekenstadion die klar bessere
Mannschaft war, stand es kurz vor Schluß 2:2 (Brown 23., Valdano 55.,
Rummenigge 74., Völler 80.). Maradona schickte mit einem Traumpass Jose
Burruchaga auf die Reise und der düpierte in der 83. Minute den
deutschen Torhüter Toni Schumacher. In Buenos Aires feierte man den
zweiten WM-Titel.
1990 mogelte sich die gealterte Truppe von Carlos Bilardo erneut ins
Endspiel. Hier wartete die deutsche Mannschaft auf Revanche. Das durch
Gelbsperren geschwächte Team konnte keine Akzente setzen, einen
umstrittenen Foulelfmeter verwandelte Andreas Brehme zum 0:1 Endstand
(85.). Diego Maradona sah nach dem Abpfiff eine Verschwörung der
FIFA-Gewaltigen gegen sich und sein Team, nicht zum letztenmal in seinem
Leben.
Bei den Turnieren 1994-2002 gehörten die Argentinier jeweils zum
erweiterten Favoritenkreis, konnten sich aber trotz vereinzelt
hervorragender Spiele (1998 England 4:3 n.E., Holland 1:2) nicht
nennenswert in Szene setzen. Ihnen blieb immer nur die zweifelhafte
Ehre, dass langhaarigste Ensemble der WM aufzubieten.
2006 spielte
Argentinien in der Vorrunde wie der
kommende Weltmeister gegen Serbien/Montenegro und Elfenbeinküste auf. Im
Viertelfinale gegen Gastgeber Deutschland beherrschten die Gauchos die
Partie
klar, führten 1:0. Bis Trainer Pekerman seine besten Akteure zwecks
Schonung
auswechselte. Deutschland glich noch aus, das dramatische Match ging bis
ins
Elfmeterschießen. Dort besaß die Heimmannschaft die besseren Nerven, den
geschickteren Keeper. Der WM-Traum für Argentinien um den
leidenschaftlichen
Edelfan Diego Maradona geplatzt.