Im Kino: The Report (Spielfilm, ab 29. November auch bei Amazon Prime)
Recherchen in der Grauzone der CIA. Jahrelange akribische Arbeit zu ihren Verhör- und Foltermethoden nach 9/11. Details, die erschrecken. Die der Öffentlichkeit kaum zu vermitteln sind. Die zeigen: wie der Rechtsstaat auf der Strecke bleibt. Klingt nach einem interessanten Film.
VOD: Hamburger Gitter (Dokumentarfilm, 77 min, leftvision 2018)
41 Wasserwerfer, 3.000 Einsatzfahrzeuge, über 31.000 Polizisten. Der größte deutsche Polizeieinsatz ever. Die Dokumentation beschäftigt sich mit dem G-20-Gipfel Anfang Juli 2017 in Hamburg. Sie thematisiert die Polizeistrategie, stellt sie in einen größeren Zusammenhang. Den von einer generellen Verschärfung der Gesetze zur 'Inneren Sicherheit'. Verdienstvoll, wenn der Film dabei aufzeigt, welche Grundrechte auf der Strecke bleiben. Wer die Auflösung der 'Welcome to Hell'-Demonstration am 6. Juli 2017 vor Ort selbst miterlebt hat, erinnert sich - mit Rechtsstaat hatte dies Nichts mehr zu tun.
Gleichwohl hat die Doku eine bedenkliche Schlagseite. Von den 17 Interviewpartnern unterstützen 16 eine ähnliche Sichtweise. Außerdem: die gewaltsamen Krawalle von Autonomen und Teilen des 'Black Block' - der sprichwörtliche Aufstand im Schanzenviertel - wird so gut wie nicht thematisiert. Dass macht den Film inhaltlich angreifbar. 'Gefördert duch: Rosa-Luxenburg-Stiftung' tut dann ihr übriges. Dennoch: ansehen und selbst urteilen. Der Film ist mittlerweile kostenlos im Netz zu sehen. Ein ganz großes Plus deshalb für die gesamte Crew.
Gleichwohl hat die Doku eine bedenkliche Schlagseite. Von den 17 Interviewpartnern unterstützen 16 eine ähnliche Sichtweise. Außerdem: die gewaltsamen Krawalle von Autonomen und Teilen des 'Black Block' - der sprichwörtliche Aufstand im Schanzenviertel - wird so gut wie nicht thematisiert. Dass macht den Film inhaltlich angreifbar. 'Gefördert duch: Rosa-Luxenburg-Stiftung' tut dann ihr übriges. Dennoch: ansehen und selbst urteilen. Der Film ist mittlerweile kostenlos im Netz zu sehen. Ein ganz großes Plus deshalb für die gesamte Crew.
Im Kino: Neue politische Dokumentarfilme
25.05.2019
Uff. Von den 18 (!!) Kino-Neustarts in dieser Woche sind mehr als die Hälfte Dokumentarfilme. Dass gab es wohl noch nie. Doch: wer soll diese Filme alle sehen? Zumal dass Kino im letzten Jahr einen massiven Zuschauerrückgang erlebte. Und fast alle Kinobetreiber sich bis heute weigern, die Filme auch online anzubieten. Schade eigentlich.
Was auffällt - der deutsche Dokumentarfilm ist politischer geworden. Bildet die Diskussionen und Ereignisse, sprich die Spaltung der Gesellschaft, ab. In 'Die Mission der Lifeline' geht es um einen Dresdener Verein, der Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer aufnimmt. Und nach Europa schafft. Eine Mission, die umstritten ist. Auf den Film darf man gespannt sein.
Ebenso auf 'Lord of the toys', der schon bei seiner Präsentation auf dem letzten Leipziger Dokumentarfilmfestival für kontroverse Diskussionen sorgte. Hier geht es um den Alltag eines ostdeutschen Youtubers, der mit seine Clique ziemlich schräg in den Tag hineinlebt. Leider läuft dieser Film zunächst in kaum einem Kino im Westen.
Schließlich: "Die rote Linie". Ein Film über den Widerstand der letzten Jahre aus dem - inzwischen - weltbekannten Hambacher Forst. Ein Thema, dass im Herbst 2018 medial beachtlich an Fahrt gewann. Mittlerweile ist es hier etwas ruhiger geworden. Was wohl auch daran liegt, dass es hier bis zum Oktober 2020 einen Rodungsstopp gibt. Die Bagger von RWE baggern derweil unermüdlich weiter, stehen nur noch gut einhundert Meter vor dem Wald. Und: viele der Besetzer in ihren neuen Baumhäusern sind sich inzwischen untereinander nicht mehr 'grün'. Ob der Film dies auch thematisiert?
Uff. Von den 18 (!!) Kino-Neustarts in dieser Woche sind mehr als die Hälfte Dokumentarfilme. Dass gab es wohl noch nie. Doch: wer soll diese Filme alle sehen? Zumal dass Kino im letzten Jahr einen massiven Zuschauerrückgang erlebte. Und fast alle Kinobetreiber sich bis heute weigern, die Filme auch online anzubieten. Schade eigentlich.
Was auffällt - der deutsche Dokumentarfilm ist politischer geworden. Bildet die Diskussionen und Ereignisse, sprich die Spaltung der Gesellschaft, ab. In 'Die Mission der Lifeline' geht es um einen Dresdener Verein, der Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer aufnimmt. Und nach Europa schafft. Eine Mission, die umstritten ist. Auf den Film darf man gespannt sein.
Ebenso auf 'Lord of the toys', der schon bei seiner Präsentation auf dem letzten Leipziger Dokumentarfilmfestival für kontroverse Diskussionen sorgte. Hier geht es um den Alltag eines ostdeutschen Youtubers, der mit seine Clique ziemlich schräg in den Tag hineinlebt. Leider läuft dieser Film zunächst in kaum einem Kino im Westen.
Schließlich: "Die rote Linie". Ein Film über den Widerstand der letzten Jahre aus dem - inzwischen - weltbekannten Hambacher Forst. Ein Thema, dass im Herbst 2018 medial beachtlich an Fahrt gewann. Mittlerweile ist es hier etwas ruhiger geworden. Was wohl auch daran liegt, dass es hier bis zum Oktober 2020 einen Rodungsstopp gibt. Die Bagger von RWE baggern derweil unermüdlich weiter, stehen nur noch gut einhundert Meter vor dem Wald. Und: viele der Besetzer in ihren neuen Baumhäusern sind sich inzwischen untereinander nicht mehr 'grün'. Ob der Film dies auch thematisiert?
Im Kino: 'Free Solo' (Oscar als Bester Dokumentarfilm, 100 min)
Tolle Bilder, gute Story. Perfekt inszeniert. Ein wenig zu perfekt. Was stört: die ständigen Produkteinblendungen von Outdorfirmen. Und eine Musik, die über allen Szenen 'klebt'. Hat der Film gar nicht nötig. Manchmal wäre mehr Wirklichkeit ehrlicher gewesen.
'Sex sells': Searching Eva (Dokumentarfilm)
'Sex sells'. Dass denken wir uns (auch) immer, wenn wir euch Tipps wie diese anbieten. Wir hoffen dann darauf, dass die Benutzerzahlen hoch gehen. Eigentlich bräuchten wir dies nicht, sind unsere Webseiten ja unabhängig von Werbung. Trotzdem: der folgende Dokumentarfilm klingt interessant. Junge Italienerin zieht durch die Welt und macht was sie will. Hier ein paar Drogen (und Parties), dort ein paar Männer (und Frauen). Eva ist Sexarbeiterin. Außerdem Modell, Autorin, Fotografin. Manchen bringt dies aus der Fassung. Wie der Film insgesamt so ist, können wir nicht sagen. Weil wir ihn noch nicht gesehen haben. Egal. Hoffen wir mal. Auf 'Sex sells'. Und die neuen Abrufzahlen ....
VoD: Victoria (140 min, Spielfilm, ARD)
Kann man eine Kameraeinstellung 140 Minuten durchhalten? Man kann. Kann man Berliner Nächte durchhalten? Man kann. Bis 25. Januar 2021 online