+ Dokumentarfilm + Black Block - Wie linke Militanz wirkt (89 min, interpool.tv, 2023) +



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Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.

BLACK BLOCK hat eine Länge von 89 Minuten und wird von uns - via VIMEO - für 4,99 (Leihen, 48 Stunden) und 9,99 Euro (Kaufen, inklussive Download) angeboten. Dort findet sich auch Bonusmaterial, wie - zum Beispiel - ausführliche Interviews und nicht gesendete Szenen. Unser Dokumentarfilm kann außerdem bei AMAZON PRIME VIDEO erworben werden. Der Film lief bisher in Leipzig, Berlin, Erfurt und Merseburg im Kino. Demnächst soll er in Solingen gezeigt werden. Wenn ihr eine Kinovorstellung machen wollt: einfach bei fredkowasch(at)interpool.tv melden.

Dokumentarfilm: Eine deutsche Partei (110 min, 2022, 3sat, ZDF)

Eine - fast zweistündige - Innenansicht der 'Alternative für Deutschland' (AfD). Beziehungsweise der Landesverbände von Berlin und Brandenburg. Regie und Kamera: Simon Brückner. Er verzichtet in seinem Werk (Stichwort 'Direct Cinema') auf jeglichen Sprechertext, auf Nachfragen und (leider) auch auf Namenseinblendungen. Entstanden ist eine Innenansicht, die sich lohnt. Intime Einblicke in den Alltag einer Partei. Ob auf kommunaler, Landes- oder Bundesebene. Allerdings hat der Dokumentarfilm auch seine Längen. Wirkt in der ersten Stunde wie ein zum Film geronnener Rohschnitt. Danach zieht er merklich an. Er ist allerdings immer noch um Längen besser, als was es vorher an kommentierenden Dokus im Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen gegeben hat. Noch bis 27. November 2024 in der 3.sat/ZDF-Mediathek.

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Video on Demand: Die Newsreader (Serie, 6 Teile a 53 min, 2021, arte)

Back in the eighties. Paul Hogan alias Crocodile-Dundee, die Thatcher-Jahre, der Absturz des Space-Shuttle. Über all dies berichten die Newsmaker in einem - fiktiven - australischen TV-Sender. Es geht um Eitelkeiten, Karrieren und - natürlich - auch um die Liebe unter Kollegen. So was bleibt nicht aus, wenn man stundenlang auf engsten Raum hockt, ständig 'unter Strom' steht. Gut anzusehende Serie, die (nicht nur Ex-Journalisten) nach der nächste Folge lechzen lässt. Alle Folgen gibt es noch bis zum 27. Februar 2026 auf arte.

Die Staffel 2 - tut sie euch nicht an. Sie ist nur schwacher Aufguss, eine unnötige Verlängerung. Bekanntlich ist manchmal weniger - mehr.

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Video on Demand: Bettina (Dokumentarfilm, 107 min, 2022, mdr)

"Sind so kleine Hände". Welcher Babyboomer kennt es nicht. Das Lied von den kleinen Kindern, verletztlich, beschützenswert, noch in der Entwicklung. Gesungen von einer DDR-Liedermacherin, mit ausdrucksstarker, fast aggressiver Stimme. Jahrelang hat die Öffentlichkeit Bettina Wegener auf diese Ballade reduziert. Dabei hat sie auch noch viele andere einprägsame Lieder komponiert.

Der Dokumentarfilm 'Bettina' von Lutz Pehnert erzählt ihre Lebensgeschichte. Deutsch-deutsche Zeitgeschichte gleichsam, die ewige Suche nach dem eigenen Platz im Leben. Eine spannende Reise in die Welt, als die Mauer noch stand. Und Mut mit Knast 'belohnt' wurde.

Den Film gibt es noch bis zum 2. November 2024 online in der ARD-Mediathek. Es gibt ihn allerdings auch bei Amazon Video zu erwerben.

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Video on Demand: Karau - Der Weg zur Leutzscher Legende (55 min, 2022)

von Fred Kowasch

Chemie Leipzig. Als 15jähriger ab 1980 in der 2. Liga (Staffel C) dabei. Auswärtsfahrten nach Zeitz. Wo es plötzlich Steine auf die Trainerbank hagelte. Gegen Stahl-Nordwest. Als jemand beim Platzsturm nach Abpfiff den Schiedsrichter umgehauen hat. Harte Zeiten. Lischke, der Diver in der 89., die Schneeballschlacht im Georg-Schwarz-Sportpark. So hieß er damals noch. Nach Jahren der Agonie, dann der Durchmarsch bis in Liga 4. Mit dabei: Stefan Karau. Mir war er nie symphatisch. Nach dem Film wird mir allerdings vieles klarer. Ein Dokumentarfilm, der sich lohnt. Der richtig geil ist. Emotional, wirklich nah dran. Nur zu empfehlen. Auch, wenn er einen 10er kostet.

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VoD: Pistol (6-Teile a 55 min, 2022, Disney +)

Die Bandprobe, wo eigentlich nur getrunken, irgendwo hingepisst wird. Man heiser ist, im Streit auseinander geht. Sex. Auch mal mit der Freundin des Bandkollegen. Der erste Gig. Der abgebrochen wird. In einer unvergesslichen Schlägerei endet. Düsternis, 'No Future', Ruinen allerorten. Regisseur Danny Boyle (Trainspotting, The Beach, Slumdog Millionär) ist mit 'Pistol' ein wahrhaftiges Sittengemälde gelungen. Zumindest in Teil 1 bis 4. Dann zieht es sich etwas. England in den 70ern, authetisch eingefangen im 4:3 Format. Sehenswert!

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Im Kino: Fire of Love (Dokumentarfilm, 93 min, 2022)

Wer einmal auf einem aktiven Vulkan gestanden hat, wird dieses Erlebnis nicht vergessen: wie es dampft und brodelt, die Erde sprichwörtlich vibriert. Wie dann das Adrenalin durch die Adern schiesst - die Gefahr zum Greifen nah. Solche Gefühle können auch süchtig machen. Zum Beruf werden. Die französischen Geowissenschaftler Katia und Maurice Krafft haben dies. Jetteten jahrzehntelang zu Vulkanausbrüchen - an die 175 Eruptionen haben sie erlebt - bis es einmal eine zu viel war. Am 3. Juni 1991 starben sie - zusammen mit 41 anderen Menschen - in einer pyroklastischen Staublawine beim Ausbruch des japanischen Vulkans Unzen. Der Dokumentarfilm von Sara Dosa ist eine Hommage an ihr Leben. Dass die Vulkanabenteuerer einst selbst eingefangen haben. In fazinierenden Bildern im 16 Milimeter Format. Sehenswert!

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Dokumentarfilm: Die Autobahn - Kampf um die A 49 (89 min, 2022)

Der Weiterbau der Autobahn A 49 sorgte im Coronawinter 2020/21 für nationale Aufmerksamkeit. Wie Tausende Polizisten die großflächige Rodung mehrerer intakter Mischwälder regelrecht durchprügelten - nicht nur in der Szene der Klimaaktivisten - für Empörung. Und dies in einem Bundesland, indem die 'Grünen' mit an der Regierung waren. Und sind.

Der Dokumentarfilm von Frank Marten Pfeiffer (auch Kamera) und Klaus Stern versucht diesen Prozeß einzufangen. Dies gelingt ihm jedoch nur mässig. Während die Filmemacher am Anfang ein durchaus differenziertes Bild entwickeln, ist ihr Werk zum Ende hin doch arg einseitig geraten. Insgesamt wirkt der Film in weiten Teilen langatmig und unstrukturiert. Erscheint geradezu lieblos umgesetzt. Man muss es so hart sagen: am Besten ist noch der Trailer. Wer den Film sehen will - es gibt ihn hier. Oder hier:

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Dokumentarfilm: Der Fall Tellkamp - Streit um die Meinungsfreiheit (89 min, 3sat)

Es macht den Wert einer Gesellschaft aus, dass sie andere Meinungen zulässt. Auch Aussagen, die dem offiziellen Sprachgebrauch widersprechen, der veröffentlichten Meinung entgegenstehen. Über den Autor Uwe Tellkamp ('Der Turm') wurde in den letzten Jahren viel berichtet. Meist negativ, selten kam er selbst zu Wort. Deshalb auch ist dieser Dokumentarfilm von Andreas Gräfenstein so sehenswert. Weil man sich ausgiebig ein eigenes Bild darüber machen kann, wie dieser sächsische Bestsellerautor wirklich 'tickt'. Warum er und seine Freunde aus Dresden-Loschwitz die 'Politicial Correctness' im Land so heftig kritisieren. Weshalb es bei ihnen 'klick' macht, wenn Themen tabuisiert werden, Wirklichkeit medial ausgeblendet wird.

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