'Lina-E.-Prozeß': Urteile heute. Demonstration am Samstag.
31.05.2023 (update)
Heute ab 10 Uhr sollen nun die Urteile im Prozeß gegen vier mutmaßliche Linksextreme vor dem Oberlandesgericht in Dresden verkündet werden. Für diesen - dem dann 98. Verhandlungstag - haben Unterstützer bereits im Vorfeld für eine Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude aufgerufen. Am Abend soll es Protestveranstaltungen - unter anderem - in Dresden, Leipzig, Hamburg, Hannover, Köln und Stuttgart geben. Für den folgenden Samstag rufen Autonome bundesweit zu einer Tag-X-Demonstration nach Leipzig auf. Nach einem via Twitter verbreiteten Aufruf wollen sich die Teilnehmer um 17 Uhr auf der Wolfgang-Heinze-Strasse in Connewitz treffen. Danach soll es zum Hauptbahnhof gehen.
Im Raum steht eine achtjährige Haftsstrafe für die mittlerweile 28 Jahre alte Lina E. Diese Höhe hat Staatsanwältin Alexandra Geilhorn bei ihrem Plädoyer Mitte April gefordert. Sie wirft Lina E. Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, schwere und gefährliche Körperverletzung, räuberischer Diebstahl, gemeintschaftliche Sachbeschädigung in mehreren Fällen und Landfriedensbruch vor. Außerdem sei sie die "Rädelsführein" gewesen. Zusammen mit anderen Menschen sollen sie Rechtsradikale (oder solche, die sie dafür hielten) verprügelt und mit Hämmern schwer verletzt haben. Für die anderen drei Angeklagten (die sich auf freiem Fuß befinden) beantragte Geilhorn zwischen drei Jahren und neun Monaten und zwei Jahren und neun Monaten Haft.
Ulrich von Klinggräff, einer der Anwälte von Lina E., plädierte dem gegenüber auf Freispruch in vier Fällen, weil eine Tatbeteiligung nicht nachweisbar sei. Außerdem kritisierte er die Bundesanwaltschaft und den Vorsitzenden Richter. Von Klinggräff spach in diesem Zusammenhang von einem "politischen Verfahren". Von Beginn an hätte es eine Vorverurteilung seiner Mandantin gegeben. Entlastende Sichtweisen wären im Prozeß kaum berücksichtigt worden. Am letzten Tag der Plädoyers, meldete sich auch Lina E. zu Wort. Sie bedankte sich bei ihren Angehörigen und den Unterstützern aus der 'Szene'. Auf die Tatvorwürfe ging sie - Medienberichten zu Folge - erneut nicht ein.
"Wir bleiben" - Überfallene Eisenacher Kneipe 'Bull's Eye' am Tag vor dem Dresdener Urteilsspruch
Screenshot: interpool.tv. All Rights Reserved.
Heute ab 10 Uhr sollen nun die Urteile im Prozeß gegen vier mutmaßliche Linksextreme vor dem Oberlandesgericht in Dresden verkündet werden. Für diesen - dem dann 98. Verhandlungstag - haben Unterstützer bereits im Vorfeld für eine Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude aufgerufen. Am Abend soll es Protestveranstaltungen - unter anderem - in Dresden, Leipzig, Hamburg, Hannover, Köln und Stuttgart geben. Für den folgenden Samstag rufen Autonome bundesweit zu einer Tag-X-Demonstration nach Leipzig auf. Nach einem via Twitter verbreiteten Aufruf wollen sich die Teilnehmer um 17 Uhr auf der Wolfgang-Heinze-Strasse in Connewitz treffen. Danach soll es zum Hauptbahnhof gehen.
Im Raum steht eine achtjährige Haftsstrafe für die mittlerweile 28 Jahre alte Lina E. Diese Höhe hat Staatsanwältin Alexandra Geilhorn bei ihrem Plädoyer Mitte April gefordert. Sie wirft Lina E. Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, schwere und gefährliche Körperverletzung, räuberischer Diebstahl, gemeintschaftliche Sachbeschädigung in mehreren Fällen und Landfriedensbruch vor. Außerdem sei sie die "Rädelsführein" gewesen. Zusammen mit anderen Menschen sollen sie Rechtsradikale (oder solche, die sie dafür hielten) verprügelt und mit Hämmern schwer verletzt haben. Für die anderen drei Angeklagten (die sich auf freiem Fuß befinden) beantragte Geilhorn zwischen drei Jahren und neun Monaten und zwei Jahren und neun Monaten Haft.
Ulrich von Klinggräff, einer der Anwälte von Lina E., plädierte dem gegenüber auf Freispruch in vier Fällen, weil eine Tatbeteiligung nicht nachweisbar sei. Außerdem kritisierte er die Bundesanwaltschaft und den Vorsitzenden Richter. Von Klinggräff spach in diesem Zusammenhang von einem "politischen Verfahren". Von Beginn an hätte es eine Vorverurteilung seiner Mandantin gegeben. Entlastende Sichtweisen wären im Prozeß kaum berücksichtigt worden. Am letzten Tag der Plädoyers, meldete sich auch Lina E. zu Wort. Sie bedankte sich bei ihren Angehörigen und den Unterstützern aus der 'Szene'. Auf die Tatvorwürfe ging sie - Medienberichten zu Folge - erneut nicht ein.

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Tags: oberlandesgericht, Dresden, Lina E., #freelina, Hammerbande, Tag-X-Demo