IOC-Chef in spe - Die dunkle Seite des Thomas B.

09.05.2013
Es war bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in London. Da fingen die offiziellen Kameras einen zufrieden lächelnden Thomas Bach ein. Direkt platziert hinter der britischen Queen. Ein Bild mit Symbolkraft. Spätestens da war klar: der Deutsche Thomas Bach wird sich für den IOC-Vorsitz, die Nachfolge von Jaques Rogge bewerben.

dosb pkNun ist es raus - der Zeitpunkt perfekt gewählt. Kurz vor einem Feiertag, kein lästiges Fußballspiel weit und breit. Der erste Kandidat, der seine Absicht öffentlich erklärt - am 10. September 2013 in Buenos Aires den IOC-Vorsitz übernehmen zu wollen. Der ehemalige Fechter Thomas Bach - 1976 Goldmedaillengewinner in Montreal mit der Mannschaft - ist ein Sportpolitiker durch und durch. Stets freundlich zu der Presse; geerdet, nicht abgehoben. Es ist einfacher einen Pudding an die Wand zu nageln, als Thomas Bach im Interview in die Enge zu treiben. Die Haltung von Thomas Bach ist, dass er keine Haltung hat.

Nur bei Fragen zu seiner Vergangenheit als adidas-Vertreter in den 80er Jahren, kann der Wirtschaftsjurist durchaus die Contenance verlieren. Darüber spricht er nicht gern. Von öffentlichen Interesse ist nun aber auch wieder seine - gut bezahlte - Beratertätigkeit für den Siemenskonzern. Dort soll Thomas Bach - so berichtete es die Süddeutsche Zeitung einst - 400.000 Euro im Jahr kassiert haben. Zusätzlich 4.000 Euro für jeden Tag, an dem Bach für das Unternehmen tätig war. Bis heute ist da noch vieles im Dunklen, hat Dr. Thomas Bach nicht alle Details zu den Beraterverträgen öffentlich gemacht. Das FDP-Mitglied Bach, der sich von dem Wulff-Anwalt Gernot Lehr vertreten lässt, wird sich jetzt Fragen dazu gefallen lassen müssen. Durch seine Kandidatur für den IOC-Chefposten ist seine Vergangenheit nun von einigem Interesse.       
   
screenshot: interpool.tv

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