Der Baader Meinhof Komplex
Der Film wurde heute für den Oscar in der Kategorie 'Bester nicht-englischsprachiger Film' vorgeschlagen. Weiterhin in der Auswahl: "Waltz With Bashir" (Israel), "Revanche" (Österreich), "The Class" (Frankreich) und "Departures" (Japan). Die Auszeichnung wird in der Nacht auf den 23. Februar 2009 vergeben.
VIDEO: Der Trailer zum Film Keine Videodatei vorhanden!
Der 152 Minuten lange Film beginnt mit einer idyllischen
Strandszene, auf der Insel Sylt. Es ist die Zeit des Vietnam-Protestes,
der Besuch des Schahs von Persien und seiner Frau in Westberlin steht
an. Es wird Proteste, es wird einen Toten geben. Der 2.
Juni 1967, ein zentraler Tag zum Verständnis deutscher Geschichte. Der
Film endet am 18. Oktober 1977, dem Tag als die RAF-Häftlinge in
Stammheim starben und der Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleyer
erschossen wurde.
Jeder Film hat seine eigene Wahrheit. Dieser besonders.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Geschichte der RAF im Kino
thematisiert wird.
So umfassend ist dies allerdings noch nicht
geschehen.
Der 152 Minuten lange Film beginnt mit einer idyllischen Strandszene, auf der Insel Sylt. Es ist die Zeit des Vietnam-Protestes, der Besuch des Schahs von Persien und seiner Frau in Westberlin steht unmittelbar bevor. Es wird Proteste, es wird einen Toten geben. Der 2. Juni 1967, ein zentraler Tag zum Verständnis deutscher Geschichte. Der Film endet am 18.Oktober 1977, dem Tag als die RAF-Häftlinge in Stammheim starben und der Arbeitgeberpräsident Hans-Martin Schleyer erschossen wurde.
Für die einen wird der Film ein historischer Exkurs in die
(west)deutsche Nachkriegsgeschichte sein, andere werden ihre Mörder
wieder entdecken, während sich mancher in seiner These vom
unmenschlichen Staat bestätigt fühlt. Ein Staat, der die Staatsraison
über Menschenleben stellt.
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Der Film führt
- verblüffent authentisch - durch die deutsche Wirklichkeit in den 70er
Jahren. Brilliant Moritz Bleibtreu, der den Macho Andreas Bader spielt. Johanna Wokalek (Gudrun Ennslin) und Martina Gedeck (Ulrike Meinhof) mühen sich, die Wandlung der beiden Protagonisten nachvollziehbar zu machen. Schwach hingegen Jan-Josef Liefers (Peter Homann) und Bruno Ganz (Horst Herold). Bruno Ganz wirkte, als hätte er seine 'Hitler'-Rolle noch nicht ganz abgestreift.
Manchmal hat man das Gefühl in einem Actionfilm gelandet zu sein. Machmal fragt man sich: wurde der Film von der Zigarettenindustrie gesponsort?! Natürlich wird viel geschossen (die FSK-Freigabe ab 12 Jahren ist unverständlich), am Ende bleiben Opfer. Auf beiden Seiten. 145 Minuten bleibt der Film wertfrei. Aber eben nicht bis zum Ende. Dann kommt der moralische Zeigefinger! Wie in der Schule - am Ende gibts die Noten. Das ist das Manko, das hätte der Film nicht nötig gehabt.