Webvideos: Persönliche Ansichten zu den Corona-Restriktionen
Schon als Pegida aufkam, waren die Reaktionen der 'linken' Szene vorhersehbar. Bei 'Querdenken' ist es nicht anders. Statt sich dezidiert mit der neuen Protestbewegung und ihren Inhalten zu beschäftigen, dominieren die alten 'Beissreflexe'. Wirkungslose Sitzblockaden wie zum Beispiel am 7. November 2020 in Leipzig, dumpfes Rumbrüllen gegen angebliche 'Faschisten'. Dass 'Querdenken' vielschichtiger ist als ein plattes Label, zeigt einer der fundiertesten Filmbeiträge zu diesem Thema.
Corona-Krise: 'Haben wir versagt?' (ARD-Presseclub 14.12.2020)
Kein Plan, kein Konzept - Wie der zweite Lockdown die Menschen frustriert

02.11.2020 - Samstag Nachmittag in der Düsseldorfer Altstadt. Kurz vor dem zweiten Lockdown, schieben sich Gruppen von Erlebnishungrigen an den eng besetzten (Alt)Biertischen vorbei. Mit etwas Geschick, weicht man Entgegenkommenden aus. Fast alle tragen hier Masken an diesem warmen Spätherbsttag.
Ein paar Hundert Meter weiter protestieren vielleicht 400 gegen Corona-Restriktionen, vor allem die Maskenpflicht: "Pandemie gab es nie" und "Frieden, Freiheit, keine Diktatur". Mittendrin auch mehrere Dutzend Teilnehmer, die unter dem Label 'Hooligans gegen Salafisten' (HogeSa) ihren zweiten Polit-Frühling wittern.
In Gesprächen hört man: die nächste Zeit wird hart. Für die Kinder, die (noch) zur Schule gehen, für Mütter und Väter, Selbstständige, Freizeitsportler, Gewerbetreibende. Keiner, mit dem ich an diesem Tag rede, kann die pauschalen Restriktionen des Staates nachvollziehen.

Einige haben von einem neuen Konzept gehört. Von der 'Kassenärztlichen Bundesvereinigung', vom Virologen Streek. Ein paar Tage ist es erst alt. 'Mit Corona leben lernen' heisst es darin sinngemäß. Restriktionen nach Augenmaß, Ältere und Risikogruppen besonders schützen.
Dass wäre doch mal ein Ansatz. Über den zu diskutieren lohnt. Statt dessen wieder dieser Lockdown. Ohne Plan. Ohne Konzept. "In einem Jahr wird das System kippen." "Nee, so lange darf das nicht dauern."
Zwei Meinungsäußerungen. Sichtweisen vom politischen Rand? Vielleicht. Gefühlt werden es allerdings täglich mehr, die Wut auf diesen Staat bekommen.
Im Original: "Nicht mit Angst, Panik und Verboten"
"Der derzeitige rasante Fallzahlanstieg nach den ruhigeren Sommermonaten zeigt klar, dass aufgrund der Eigenschaften von SARS-CoV-2 eine Pandemiebekämpfung ausschließlich im Rahmen einer Kontaktpersonennachverfolgung nicht mehr möglich sein wird. Bereits im Sommer konnte bei niedrigen Fallzahlen das Infektionsgeschehen nicht vollkommen nachverfolgt und eingedämmt werden. Bedingt durch die Saisonalität des Infektionsgeschehens, die Verlagerung der Aktivitäten von draußen nach drinnen sowie die erhöhte Infektanfälligkeit in den Herbst- und Wintermonaten ist mit höheren Fallzahlen als im Frühjahr und Frühsommer zu rechnen.

Erstens nicht schaden
Wir berufen uns auf das grundlegende medizinisch-ethische Prinzip des ärztlichen Handelns: „primum nihil nocere“ („erstens nicht schaden“). Dieser Grundsatz auf die momentane Situation angewendet bedeutet, die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie so zu wählen, dass wir schwere Verläufe wirksam mindern, ohne neue Schäden zu verursachen. Dabei sind wir auf die Bereitschaft der Bevölkerung zur Mitarbeit angewiesen. Ohne ihre Kooperation laufen die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung ins Leere.
Sobald sich Verordnungen als widersprüchlich, unlogisch und damit für den Einzelnen als nicht nachvollziehbar darstellen oder von Gerichten außer Kraft gesetzt werden, entsteht ein Akzeptanz- und Glaubwürdigkeitsproblem. Wir könnten diejenigen verlieren, die wir dringend als Verbündete im Kampf gegen das Virus brauchen.
Es gibt keine einheitliche wissenschaftliche Grundlage für die Bewertung des Pandemieverlaufs und die Ableitung von Maßnahmen, die sich allein auf Grenzwerte stützen, die auf der Anzahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner beruhen. Dies gilt umso mehr, als in der jetzigen Pandemiephase, vielerorts notgedrungen, weniger die Eindämmung durch Kontaktpersonennachverfolgung, als vielmehr die Protektion – insbesondere von Risikogruppen – Priorität haben muss.
ARD-Presseclub: 'Haben wir das Virus wirklich im Griff?"
Trotz Corona: Wenn die Freibäder wieder öffnen ....

Hat man das Ticket online bezahlt, sollte man es ausdrucken oder irgendwie auf dem Handy speichern. Und bitte: den Personalausweis nicht vergessen, bevor man ins Bad geht. Am Einlass dann noch den Mundschutz aufsetzen, Ticket scannen lassen und 'schon' ist man im Bad. In den offenen Freibädern ist gerade - auch bei bestem Wetter - viel Platz auf den Liegewiesen. Weil in der Regel nur eine bestimmte Anzahl von Besuchern pro Tag oder Slot (hier wir häufig zwischen Vor- und Nachmittags unterschieden) möglich ist.
In den Schwimmbecken sind ein paar Bahnen gezogen. Auch hier gilt die Abstandsregel. Und: Schwimmen im Kreis. Dürfte für erfahrene Hallenbadnutzer allerdings nix Neues sein. Beim Überholen empfiehlt es sich, mal zu der anderen Seite zu atmen. Schwierig wird es erst danach. Manche Freibäder haben ihre Umkleidekabinen geschlossen. Muss man dann - ganz Old school - irgendwie mit einem großen Handtuch erledigen. Und ja, am Ausgang wird das Ticket erneut gescannt. Mit Mundschutz natürlich. Klingt alles etwas kompliziert. Aber immerhin ist so der Sommer nicht ganz verdorben.
Schwarze Wettkampf-Saison für die Breitensportler - Das Corona-Sport-Blog
Eine Wettkampfsaison zum Vergessen. Bei den Jedermannrennen im Radsport sind für 2020 alle Veranstaltungen abgesagt. Als letzter sagten die Veranstalter den Münsterland-Giro ab. Geplant war das Rennen für den 3. Oktober. Auch im Triathlon: Absage reiht sich an Absage. Den legendären Ironman auf Hawaii soll es dann im nächsten Jahr dann gleich zweimal geben. Einmal im Februar und einmal auf dem traditionellen Platz Anfang Oktober. Was für ein Blödsinn.
Und auch in den beliebten Jedermannrennen ziehen immer mehr Veranstalter die finanzielle Notbremse. Weil bei ihnen die Vorbereitungskosten auflaufen. Sie keine Sicherheit haben, ob sie ihre Veranstaltung durchführen können. So erging es diese Woche dem Triathlon in Borken. Andere Veranstaltungen - wie in Hamburg und Ratingen - hoffen nun auf Anfang/Mitte September. Da ist es in der Regel immer noch ordentlich warm. Und die behördliche Beschränkung auf 1.000 Teilnehmer ist bei Großveranstaltungen nur bis zum 31. August befristet. Könnte theoretisch klappen.

Verhaltene Freude indes bei den Fans von Freibädern. Einige von ihnen - zumindest in NRW - sollen Mitte Juni aufmachen. Mit Einlassungsbeschränkungen und verschiedenen anderen Vorsichtsmaßnahmen. Immerhin: im Wasser kann man sich kaum anstecken. Endlich wieder schwimmen. Wir werden die Bäder zum Start für euch 'entern' und über die ersten Stunden dort berichten ....
Corona-Proteste: Erneut Zehntausende auf den Strassen
Mehr als 5.000 in Stuttgart, 3.000 in München, in Berlin waren 1.000 auf den Beinen. Die Proteste für die Grundrechte und gegen die Maßnahmen der Behörden in der Corona-Krise dauern an. In Düsseldorf trafen sich am Nachmittag rund 800 Menschen auf dem Burgplatz. Ich habe ja schon einiges gesehen, aber so ein Spektrum noch nicht. Da halten Eltern, die sich um den Schulunterricht ihrer Kinder Sorgen machen eine angemeldete Kundgebung ab. Am Rande stehen Impfgegner mit ihren Schildern. Dazwischen laufen Menschen, die ein Grundgesetz in den Händen halten. Andere verteilen die Zeitung des 'Demokratischen Widerstandes'. Mehr als Hundert Hooligans aus den Fanszenen von Düsseldorf, Essen, Dortmund und Mönchengladbach stehen daneben. Wenig später wird die 'Bruderschaft Düsseldorf' bei der Polizei eine Kundgebung anmelden. Beobachtet werden sie rund 50 Polizisten und einem Dutzend vermummter Schwarzgekleideter aus dem linksautonomen Spektrum. Währenddessen die Kneipenmeile in der Innenstadt gut besucht ist, die Biergärten wieder Umsatz machen. Dies war vor fünf Tagen noch optisch ziemlich anders. Ein paar Eindrücke von einer Spontandemo am Montag gibt es im folgenden Video.
Grundgesetz-Proteste: Bundesweit mehr als 50.000 Menschen auf der Strasse
Wenn man so brutal gegen friedliche Demonstranten austeilt - wie die Berliner Polizei Anfang Mai gegen Menschen am Rande der Proteste gegen Grundrechtseinschränkungen - dann kann es sein, dass man irgendwann auch einmal 'einstecken' muss. Passiert, am letzten Samstag auf dem Berliner Alexanderplatz. Und nein, es waren keine Autonomen, die da die Cops vor sich hertrieben. Es war ein Mob aus rechten Hooligans, wütenden Bürgern und Migranten. Eine ähnliche Aktion gab es auch in Nürnberg. Interessante Allianzen, die sich da gerade im Land bilden. Und ja, auch im Westen der Republik gehen gerade Zehntausende gegen die von den Behörden verfügten Corona-Maßnahmen auf die Strasse. 10.000 in Stuttgart, 3.000 in München, 2.000 in Nürnberg, 2.000 in Berlin, 700 in Frankfurt/Main, 500 in Leipzig .... Teils spontan und ohne behördliche Genehmigung. Es scheint, als haben die Staatsorgane gerade wenig unter Kontrolle. Und: die Proteste werden weitergehen. Allein am Montag in über 60 Städten der Republik.
Blog: Die Corona-Krise - Grundgesetz-Proteste weiten sich aus
von Fred Kowasch
27.04.2020
Erst Masken nach China verschenkt (Mitte Februar), jetzt neue wieder hergeholt. Weiss die deutsche Politik eigentlich noch was sie tut? Erst machen Masken bei der Bekämpfung des Coronavirus keinen Sinn, dann gilt - ab heute - in Bussen, Bahnen und beim Einkaufen Maskenpflicht. Wie es auf einem umgewidmeten Ferienflieger zugeht, zeit diese Fotostrecke eines Maskenfluges ....Auf dem Weg nach Deutschland - Photo All Rights Reserved
26.04.2020
Leipzig, Stuttgart, München, Düsseldorf, Berlin - die Grundgesetz-Proteste am Samstag quer durch die Republik lassen aufhorchen. Und: sie werden immer grösser. Vor allem in Berlin. Dort hatten sich rund um den Rosa-Luxenburg-Platz über 1.000 Menschen versammelt. Eine breite Mischung an Personen, manche sicher schräg, manche links, manche rechts. Ein Sammelsurium an Widerstand, dass vor allem ein paar 'Haltungs'-Publizisten von taz, telepolis und Tagesspiegel überhaupt nicht gefällt. Sei es drum. Nächsten Freitag (und Samstag) geht es weiter. Ausnahmeverordnung und vorläufigen Festnahmen (die Polizei sprach gestern von 105 'Identitätsfeststellungen) hin oder her.
Was gerade in Bezug auf die Versammlungsfreiheit geschieht, widerspricht jedem Rechtsstaat, jeder demokratischen Teilhabe. Auch in Corona-Zeiten muss Protest möglich sein. Wieso man dafür vorher, wie am vergangenen Montag in Leipzig von den Behörden gefordert, seine Personalien (plus Wohnadresse) an- und abgeben soll, ist nicht zu begreifen. 50 Leute trafen sich trotzdem auf dem Markt. Protestierten - mit gebürenden Abstand - für die Grundrechte.
Und am 1. Mai? Die Gewerkschaften haben ihre Veranstaltungen abgesagt. In Leipzig, Berlin, Hamburg, Hannover und Wuppertal kündigt die autonome Szene für den Nachmittag und frühen Abend derweil dezentrale Aktionen an. Es ist sicherlich nicht ohne Spannung, zu sehen was passiert. Am Montag jedenfalls wollen Berliner Autonome ihre Pläne vorstellen.
Der Kotau von adidas - Das Corona-Sport-Blog
von Fred Kowasch
01.04.2020
War es ein Aprilscherz? Die Entschuldigung von adidas? Wohl kaum. Der Milliardenkonzern stand mit dem Rücken zur Wand. Dass hatte - nach einigen Tagen - auch 'Sonnyboy' Kaspar Rorsted begriffen ....
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31.03.2020
Heute tagt die milliardenschwere DLF. Es geht vor allem darum, wann der Spielbetrieb im bezahlten Fußball wieder aufgenommen werden wird. Wenn man ehrlich wäre - die wirkliche Crise-Krise im deutschen Gesundheitswesen hat noch längst nicht begonnen - wohl nicht vor Herbst. Wenn überhaupt noch in diesem Jahr. Und: einige Clubs werden pleite gehen. Wie auch hunderttausend andere - vor allem kleine - Firmen und Selbstständige den Ausnahmezustand nicht überleben werden. Nicht jeder hat so ein dickes Konto wie adidas oder die DFL.
Im Raum stehen auch Absagen von weiteren Groß-Events. Tennis in Wimbledon steht zur Disposition, wohl auch die Tour de France. Da sorgen sich die Veranstalter von der ASO vor allem über ausbleibende TV-Gelder und die Millionen der einzelnen Kommunen. Was für ein Dukatenesel die Tour ist, zeigt der - interne - Revisionsbericht der Stadt Düsseldorf, die vor drei Jahren Startort der Tour de France war. Noch mehr Hintergründe dazu gibt es hier ....
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29.03.2020
Kasper Rorsted - Vorstandsvorsitzender von adidas - gibt sich gern dynamisch, sportlich und modern. Souverän 'bespielt' er und sein Team die sozialen Kanäle. Ergänzt wird diese Öffentlichkeitsstrategie durch wohlwollend gehaltene 'Gespräche', vorzugsweise im FAZ-Wirtschaftsteil. Dies ändert sich gerade. Denn über Rorsted und seinem Konzern tobt ein wahrer Twitter-'Tsunami'.
Immer mehr Menschen rufen aktuell zum Boykott der drei Streifen auf. Manch einer steckt sein Trikot publikumswirksam in die Tonne, um es gleich darauf anzuzünden. Die Flamme lodert. Fast wie bei Olympia. Die Wut kennt - fast - keine Grenzen mehr. Hintergrund ist: der Weltkonzern mit einem Jahresumsatz (2019) von mehr als 23 Milliarden Euro (und fast zwei Milliarden Gewinn) will die Miete für seine Verkaufsfillialen nicht mehr zahlen. Weil es in Zeiten von Corona via Publikum nichts mehr zu verkaufen gibt.
Möglich macht dies auch ein Beschluss der Bundesregierung. Die Stundung der Miete war eigentlich für kleine, nicht solvente Mieter gedacht. Der massiven Imageschaden wird adidas jedoch ein Vielfaches kosten. Dies ist schon mal abzusehen. Wer demnächst noch adidas trägt, ist dann einfach asozial. Deshalb: jetzt auch adidas verbrennen. Ein paar Turnschuhe ich Schrank habe ich noch. Die haben eh nix getaugt.
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26.03.2020 (update)
Bei der Ausbreitung des Coronavirus rücken auch immer mehr folgende Fragen in den Mittelpunkt: welche Rolle spielten Großveranstaltungen wie die Spiele der Fußball-Bundesliga? Welche Rolle spielten Partien der UEFA-Champions League?
Beim Fußball wird eng umschlungen gejubelt, schon mal das Bier geteilt, nach dem Spiel das Trikot getauscht. Fußball ist - wie Gottesdienst, Karneval und Hüttenbudenzauber - ein Freudenfest für die Viren. Obwohl im Kreis Heinsberg - der nur zehn Kilometer vom Bundesligastadion in Mönchengladbach entfernt liegt - am Freitagmittag den 6. März 2020 bereits 197 Menschen offiziell als mit dem Coronavirus infiziert galten, fand einen Tag später die Partie gegen Borussia Dortmund statt.
Die Statistik sagt: Dreiundfünfzigtausend-siebenhundertachtundachtzig Menschen waren im Stadion. Und die Behörden? Das Gesundheitsamt der Stadt Mönchengladbach sah keinen Grund dieses Bundesligaspiel abzusagen. Oder vor leeren Rängen austragen zu lassen.
Welche Rolle dabei dass NRW-Gesundheits- und das NRW-Innenministerium spielten, dürften ebenso wie die Rolle des austragenden Vereins Borussia Mönchengladbach und des Veranstalters, der Deutschen Fußballliga (DFL), noch zu klären sein. Dem Kampf zur Eindämmung des Virus hat es mit Sicherheit nicht geholfen.
Warum fand - zum Beispiel - das Spiel RB Leipzig gegen Tottenham Hotspur im Leipziger Zentralstadion am 10. März noch vor Tausenden von Zuschauern statt? Erst gestern wurde ein Fall bekannt, der die Leipziger Behörden schlecht aussehen lässt - Leipzig ging Coronavirus-Fall beim Tottenham-Spiel nicht nach.
Wie konnte es sein, dass Tausende Spanier zum Rückspiel von Atletico Madrid nach Liverpool reisten? Die Partie fand am Mittwoch, den 11. März 2020 statt. Einen Tag zuvor hatte der spanische Gesundheitsminister Salvador Illa folgendes gesagt: „Wir bitten die Menschen, weder innerhalb Spaniens noch ins Ausland zu reisen. Es sei denn, es ist unerlässlich.“ In Spanien gab es an diesem Dienstag offiziell 1.648 Corona-Infizierte. Davon knapp die Hälfte (782) in Madrid. Landesweit waren 35 Tote zu beklagen. Und trotzdem fuhren Tausende Madrilenen zum Spiel. Fragen über Fragen. Die nach einer Antwort verlangen.
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24.03.2020
ENDLICH. Und: längst erwartet worden. Olympischen Spiele 2020 in Tokyo wird es nicht geben. Eine Entscheidung, die es - darauf verwies gerade eine Kollegin auf Twitter - ohne engagierte Spitzensportler wohl so 'schnell' nicht gegeben hätte. Und ja: dass ist eine neue Entwicklung, dass Kaderathleten ihren Mund gegenüber dem IOC so weit aufmachen.
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22.03.2020
Der Berliner Halbmarathon abgesagt, der Leipziger Marathon abgesagt, den Hagener Triathlon ins nächste Jahr verschoben. Immer klarer deutet sich an: in diesem Jahr wird es so bald keine Breitensportveranstaltung mehr geben. Eine bittere Pille für die zahlreichen Triathlonfans, deren Wettkämpfe traditionell in der zweiten Saisonhälfte stattfinden.
Schwierig gestaltet sich derzeit auch die Trainingssituation. Die Schwimmhallen haben geschlossen. Radfahren ist machbar überall, allerdings alleine. Joggen geht - in manchen Bundesländern - auch noch zu zweit. Wenn man einen gewissen Mindestabstand (1,5-2 m) einhält. Oder 'in Familie' unterwegs ist.
Im Profisport läuft zwar noch das Kandidatentunier zur Schach-WM, vieles andere ist verschoben oder abgesagt: Eishokey-WM, die French Open, die Fußball-EM. Und mittlerweile glaubt wohl nur noch IOC-Chef Thomas Bach daran, dass die Olympischen Spiele in diesem Jahr in Tokio stattfinden werden.
Auch dass ist der neue Alltag: 'Eurosport', sportschau.de, Sky und DAZN senden 'Konserven'. Beste Zeit für Sporthintergrund-geschichten! Wohl dem, wer welche produiziert oder 'auf Halde' hat. Spannende Dokus über die andere Seite im Sport. Es ist die Zeit vom Freizeitsport im 'Home-Office'. Mit Liegestützen, Rumpfstreckbeugen und Sit-ups. Warum nicht?!
Wie der 'Zufall' es will, läuft unsere Sportwebseite gerade besonders gut. Und: wir haben noch ein paar gute Geschichten im 'Köcher'. Zum Beispiel wie man einen Rettungsschwimmer ablegt, seinen ersten Triathlon finisht und wie ein Fußballwettbetrüger seine Deals eingefädelt hat. Freut euch drauf.
13.03.2020
"Das hätte ich nicht gedacht, dass ausgerechnet Du Muffe vor dem Corona-Virus hast :-)". "krippewelle ist eh jedes jahr." "memme"
Drei Reaktionen von guten Bekannten am Anfang der Woche. Als ich Ihnen eröffnete, dass ich a) die Dreharbeiten bei einem Punk-Konzert mit 500 Leuten absagen werde. Und b) nicht auf die spanische Baleareninsel Mallorca zu Besuch (und zum Radtraining) komme. Ehrlich: ich war ziemlich geschockt. Über so viel Leichtsinn, Dummheit, Wirklichkeitsverleugnung.Vielleicht liegt es aber auch daran, dass es von dem Ort, an dem ich wohne, nur eine Autostunde bis nach Heinsberg ist. Dem Corona-Epizentrum in der Bundesrepublik. In NRW war das Thema in den letzten Wochen deutlich präsenter. Als zum Beispiel in Thüringen, Leipzig oder auf Mallorca.
Noch immer begreife ich nicht, wieso - trotz der vielen Fälle in Italien - der Fasching (hier sagt man auch Karneval dazu) im Rheinland nicht komplett abgesagt wurde. Warum am letzten Samstag Abend unbedingt noch Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund vor 53.877 Zuschauern spielen musste. Zur Info: Mönchengladbach ist nur 30 Kilometer von Heinsberg entfernt. Weshalb es bis zum heutigen Tage dauerte, ehe die NRW-Landesregierung alle Schulen und Kitas schliesst. Die Situation ist ernst! Sehr ernst!!
Die Mallorcareise konnte ich schieben. In den Oktober. Danke noch mal für die Kulanz an die Reiseagentur! Ob es sie im Herbst noch gibt, wer weiss das jetzt schon?! Viele kleine Firmen werden die nächsten Monate nicht überleben. Denn: es wird heftig kommen. Möglicherweise Jahre dauern. Deshalb: wenn ihr jung und/oder fit seid: helft! Geht einkaufen für die Oldies, mäht den Rasen, macht euch nützlich! Nach Mallorca könnt ihr immer noch fahren .... (13.3.2020)
Flug gecancelt, Ausgangssperre verhängt - Rückholaktion AKTUELL
LH 355 von Christchurch in Neuseeland über Bangkok in Thailand mit Ziel Frankfurt/Main in Deutschland. Zwei zwölf Stunden Flüge hintereinander. Beim Zwischenstopp in der thailändischen Hauptstadt heisst es im Flugzeug bleiben, Beine vertreten. Eine Reise, die auch schon mal 36 Stunden dauern kann und am übernächsten Tag kurz vor Sonnenaufgang irgendwo in Deutschland endet.
Bereits um 5 Uhr Morgens (Ortszeit) warten sie - die ersten Passagiere vor dem da noch geschlossenen Gebäude des Flughafens in Christchurch. Dann heißt es am Schalter anstehen und wieder warten. Kurz vor zehn geht es dann mit einer Boing in Richtung Westen los. In Bangkok wechselt die Flugzeugcrew, die sich in den nächsten Tagen im Dauereinsatz befindet. In Frankfurt am Main dann: Wiedersehen mit den Angehörigen. Eltern zumeist. Manche haben ein extra Auto für die weitgereisten Schützlinge mitgebracht. Denn kurz vor zwei Uhr am Morgen geht dort kein Zug mehr. Weiterreise irgendwie, für manche irgendwann. Anschließend noch eine 14tägige Quarantäne. Insgesamt sassen mehr als 10.000 Deutsche am 'anderen Ende der Welt fest. So viel wie in sonst keinem anderen Land außerhalb von Europa.
Mehrere Tausend verharrten auch noch in Peru. Dort war vor allem die Situation in der Inka-Stadt Cusco dramatisch. So berichteten Rucksackreisende von teils beängstigenden Szenen aus einem Hostel der Stadt. Sie konnten ihre Unterkunft nicht verlassen, draußen drohten die Behörden mit Waffengewalt. Eingeschlossen in zwölf Bett-Zimmern, nächtelang. Mittlerweile sind gut 2000 Touristen wieder in Deutschland, die Rückholaktion des Auswärtigen Amtes (AA) dauert noch an. In vielen Ländern ist sie jedoch bereits abgeschlossen. So von Sri Lanka, Kambodscha und Indonesien aus.
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03.04.2020
Kambodscha ist 'erledigt'. "Zusätzliche Flüge zu einem späteren Zeitpunkt sind nicht vorgesehen." Dass lässt die deutsche Botschaft in Phnom Peng wissen. In Vietiane (Laos) gings gestern los, ein zweiter Flug ist in Planung. Und für heute Abend ist von Colombo (Sri Lanka) ein Direktflug mit Condor nach Frankfurt/Main geplant. Kostenpunkt: 119,99 Euro. Billiger gehts kaum noch. Natürlich gibs immer auch Leute, die noch meckern. Nach Hilfe rufen. Die irgendwo auf Fidschi im Hotel festsitzen, mit ihren kleinen Kindern aus Asien nicht weiterkommen, in der Türkei gestrandet sind.
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02.04.2020
Nach Tagen des Wartens, des Stillstandes dann heute Nacht deutscher Zeit die frohe Kunde: es geht bald los! Zumindest von Neuseeland aus. Für Freitag ist von Aukland eine erste Maschine geplant, am nächsten Montag dann soll es von Christchurch aus losgehen. Auch in Peru tut sich etwas. Nachdem die dortigen Behörden tagelang keine Lande- und Starterlaubnis erteilten stehen für die nächsten Tage Flüge von Cusco und Lima in Aussicht.
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29.03.2020
Heute gehen die letzten Flüge von den Kanaren aus. Dann ist Ruhe. Auch in Kambodscha stehen Flugzeuge bereit. "Wir wünschen eine gute Reise!". Und: vom Flughafen in Managua (Nicaragua) sollen in den nächsten Tagen zwei Maschinen starten und Reisende nach Frankfurt/Main bringen. "Dann ist die Aktion abgeschlossen".
In Peru dagegen herrscht Chaos. Wie man auf der entsprechenden Seite des Auswärtigen Amtes lesen kann. Etliche sitzen in der Inka-Stadt Cusco fest. Bangen auf 3400 Meter über Null. Sie kommen von hier nicht weiter, weil sich die Behörden überfordert sind. Ähnliches im Norden des Landes. Irgendwo die Hoffnung: eines Tages wird es zurück nach Deutschland gehen. Wahrscheinlich mit Zwischenstopp in Santiago de Chile. Nicht genaues weiss man nicht ....
Chaos auch in Tokyo und Bangkok. Wo - theoretisch - noch Flüge zu buchen sind. Die allerdings so zuverlässig nicht starten. Und schon mal dass Doppelte vom Normalpreis kosten. Immerhin: von Bolivien aus lief alles glatt. "DANKE" an @HeikoMaas und @AA_SicherReisen. Interessante Einblicke wie die SPD auf einmal beim Bürger punkten kann.
Ärger dagegen in Australien. Weil hier keine Rückholaktion von den deutschen Behörden angeboten wird. Kein Vollkaskotrip für die Abiturienten auf Entdeckungsurlaub. Dafür ein Abenteuer, dass wohl keiner so schnell vergisst. In Neuseeland warten noch 12.000 Deutsche, schlagen sich derweil in Flughafennähe die Zeit 'tot'. Dabei war eigentlich alles schon geplant und angelaufen. Von Auckland hob jüngst eine Lufthansa-Maschine ab. Nur mussten währenddessen etliche unbedingt hektisch durchs Land 'crusen'. Bei Ausgangssperre sahen dass die neuseeländischen Behörden - verständlicherweise - nicht ganz so gern. Jetzt ist erst einmal Ruhe.
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25.03.2020
Sie alle wollen nur noch zurück. Für manchen ist dabei der Bundesaußenminister zu einem fast magisch anmutenden Heilsbringer geworden. Denn in diesen Tagen ist das Auswärtige Amt am heftigen Rotieren. Zehntausende von Deutschen sind irgendwo unterwegs. Warten darauf, dass die Behörden ein Charterflugzeug schicken. Die haben schon mal angekündigt: irgendwann wird es kommen. Und: kostenlos ist das nicht. Für Neuseeland ist der erste Flieger für kommenden Freitag angekündigt. Das Flugticket soll dann im Rahmen eines Economiepreises berechnet werden.
'Sport inside': Das Coronavirus und die Reaktion der Sportverbände (30 min, WDR)
ARD-Presseclub: Strategien gegen Corona - Hat die Regierung die Krise im Griff?
Im Wortlaut: Pressekonferenz Merkel/Spahn zum Coronavirus
Jens Spahn zum Coronavirus: "Ich appeliere an die Verantwortung des Einzelnen ...."
Experten zur möglichen Entwicklung eines Impfstoffes zum Coronavirus