Dokumentarfilm: Black Block - Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet (94 min, interpool.tv, 2023)


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Vermummt, verschwiegen, schwarz gekleidet: Wenn die Elbchaussee brennt, der 1. Mai in Berlin in Gewalt umschlägt, am Hambacher Forst Steine fliegen oder im Leipziger Umland Neonazis mit Hämmern angegriffen werden. Staatliche Behörden können die Militanten des 'Black Block' fast nie identifizieren. Ein Dokumentarfilm, der Einblicke gibt. In eine Szene, die eigentlich mit keinem redet.

BLACK BLOCK hat eine Länge von 94 Minuten und wird von uns - via VIMEO - für 4,99 (Leihen, 48 Stunden) und 9,99 Euro (Kaufen, inklussive Download) angeboten. Dort findet sich auch Bonusmaterial, wie - zum Beispiel - ausführliche Interviews und nicht gesendete Szenen. Welches ständig erweitert wird. Unser Dokumentarfilm kann außerdem bei AMAZON PRIME VIDEO erworben werden.

Die Kinopremiere fand am 19. Januar 2024 im Leipziger Kino UT Connewitz statt und war AUSVERKAUFT. Ebenso eine Zusatzvorstellung am selben Abend. Demnächst soll der Film im Clubkino Glauchau, beim 'Roten Stern' Leipzig und - noch einmal - im UT Connewitz gezeigt werden. Wenn die konkreten Termine feststehen, werden wir sie hier veröffentlichen. Außerdem planen wir den Dokumentarfilm in Berlin, Dresden, Frankfurt (Main), Köln und Stuttgart zu zeigen. Gern auch anderswo. Kontaktiert uns!

Im Wortlaut: Hans-Georg Maaßen (18. Oktober 2018)

"Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich möchte mich heute aus diesem Kreis nach über sechsjähriger Zugehörigkeit von Ihnen verabschieden. Manche Abschiede sind geplant, z. B. wenn der Arbeitsvertrag befristet oder wenn eine bestimmte Altersgrenze erreicht ist, wie bei unserem Freund Rob, andere Abschiede sind nicht geplant und etwas überraschend, wie bei mir.

Die Vorsitzenden der drei Parteien, die die Bundesregierung in Deutschland bilden, Frau Merkel, CDU, Herr Seehofer, CSU, und Frau Nahles, SPD, hatten am 23. September beschlossen, dass ich als Präsident des Bundesverfassungsschutzes abgelöst werden soll. Damit ist eine Regierungskrise in Deutschland beendet worden. Die SPD hatte mit einem Bruch der Koalition gedroht, wenn ich weiter im Amt bleiben würde.

Hintergrund der Regierungskrise war die Tatsache, dass ich am 7. September gegenüber der größten deutschen Tageszeitung "Bild-Zeitung" die Richtigkeit der von Medien und Politikern verbreiteten Berichte über rechtsextremistische "Hetzjagden" bzw. Pogrome in Chemnitz in Zweifel gezogen hatte.  Am 26. August 2018 war ein Deutscher von Asylbewerbern in Chemnitz getötet worden. Am gleichen Tage gab es Demonstrationen in Chemnitz gegen die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung von normalen Bürgern aber auch von Rechtsextremisten. Dabei kam es vereinzelt zu Straftaten. 

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Braunkohleproteste: 'Gelände Gelände' 2018 - Im Gespräch

Zwei Stunden. Über Asphalt, Feld, Wald und Wiese. Über Baumstümpfe hinweg, durch Polizeiketten hindurch. Dann noch den steilen Abhang zu den Gleisen der Hambachbahn hinunter. Selbst für sportlich Trainierte ist durchaus eine Herausfoderung. Ein 75jähriger Demonstrant aus München macht das alles mit. Ihn haben wir an den Schienen getroffen. Und mit ihm das folgende Gespräch geführt. Auf vielfachen Wunsch bei Twitter haben wir es in voller Länge online gestellt.

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'Ende Gelände' 2018 - Gewaltfreier Protest?

27. Oktober 2018
Aus einer Demonstration bewegen sich Hunderte Menschen heraus. Sie versuchen auf die Gleise der Hambach-Bahn zu kommen. Polizisten versuchen sie aufzuhalten. In einem Wald bei Morschenich kommt es zum Showdown. Ist das Hineinrennen in Polizeiketten noch gewaltfreier Protest? Diskutiert mit bei youtube.

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TV-Tipp: 'Unser Parteiensystem zersplittert ....' (Presseclub, ARD)

Als hätten die TV-Redakteure unsere Einschätzung vor einigen Tagen gelesen. Unaufgeregtes Gespräch über das Verschwinden der SPD, das Erstarken der 'Grünen' und wie sich die Politik immer weiter von den Menschen entfernt. Wieso eine Veränderung not tut. Hörenswert auch die Fragen im Anschluß. Keine verschenkte Stunde. Ein ARD-'Presseclub', der selten geworden ist.

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9,73 Prozent - Auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit

von Fred Kowasch

15.10.2018
Dem Generalsekretär - rinnen die Schweißperlen davon. Die Parteivorsitzende - plötzlich wohltuend leise. Nur weg hier. Weg vom ARD-Mikrofon. Keine Party mehr im Willy-Brand-Haus. Ein warmer Spätherbstsonntag neigt sich seinem Ende entgegen. Die SPD in ihre Rolle - als Volkspartei - wohl auch. 

9,72 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen in Bayern. Nicht unwahrscheinlich: dass die Sozialdemokraten auch im Bund demnächst in die Bedeutungslosigkeit marschieren. Kein eitler Gernegroß mehr im Außenministerium! Kein Ex-Bürgermeister, der G-20-Demonstranten verprügeln lässt. Und dafür auch noch mit dem Amt des Vize-Kanzlers 'belohnt' wird. Ein Wahlabend kann so HERRLICH sein! 

Es rumpelt gerade mächtig in dieser Bundesrepublik. Sehr wahrscheinlich, dass bald schon kein Stein mehr auf dem anderen steht. Wie es doch immer so schön heißt. Die 'Grünen' entwickeln sich Richtung Volkspartei. In den großen Städte sind sie es schon. Sie speisen sich aus dem urbarnen Millieus dass sich gern als 'weltoffen' und 'tolerant' bezeichnet. Dabei gern in den schicken und teuren Stadtvierteln sitzt. Papas Eigentumswohnungsspende macht es möglich.

Ihre politischen Leitfiguren haben mittlerweile die Zeichen der Zeit erkannt. Der Bayer Ludwig Hartmann arbeitet sich seit Jahren konsequent an der CSU-Landespolitik ab. Nicht nur in der 'No-Olympia'-Kampagne gab er im Freistaat die Richtung vor. Auch Bundespolitiker wie Annalena Baerbock, Robert Habeck oder Anton Hofreiter wissen es: ein Volksvertreter gehört wieder 'an die Front'. Zum Beispiel: mitten in den Hambacher Forst. Wo gerade das Umweltgewissen der Nation mächtig tickt. 

'Aus dem Stand' auf 10,21 Prozent. Dieses zweistellige Wahlergebnis der 'Alternative für Deutschland' ist durchaus beachtlich. Zumal das 'Original' dort seit Jahren an der Macht sitzt. Egal, welche Koalition die CSU nun eingeht - in der Zukunft werden sich diese 'natürlichen Verbündeten' auch machtpolitisch vereinigen. Sicher nicht unter einer Kanzlerin Merkel. Aber deren Tage sind in Berlin ja eh gezählt.

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Hambacher Forst: Wie aus 40 über 40.000 werden ....

Eine Analyse von Fred Kowasch

Mehr als ein Jahr ist die Szene her. An einem Montag Ende November 2017 standen sich an der alten Auffahrt auf die A-4 im östlichen Hambacher Forst 40 Demonstranten und eine Hundertschaft Polizisten gegenüber. Gut Hundert Meter weiter wurden - im Auftrag von RWE - eifrig Bäume gefällt. Der WDR war mit einem Kamerateam vor Ort, RTL-West auch. Dazu: zwei, drei freie Journalisten mit kleinen Digitalkameras. Sonst war nicht viel los. An diesem grauen, kalten Nieselregentag.

Bis einer jungen Polizistin die Nerven durchgingen. Der ausgiebige Pfeffersprayeinsatz schaffte es dann immerhin in die lokalen Abendnachrichten. Bei youtube wurden die selbst gedrehten Bilder seitdem zehntausendfach geklickt. Von den Baumbesetzern im Wald und ihren Unterstützern kannte sie jeder.

Es ist immer wieder eines der großen Rätsel von Protestbewegungen, wie sie von ein paar Dutzend 'Aufrechten' zu einer Massenbewegung werden können. Wie sie es schaffen, anschlußfähig zu sein. Es ihnen geling - sprichwörtlich - in der 'Mitte der Gesellschaft' - anzukommen.


Dazu bedarf es - neben eines realen Problemes - auch des Durchhaltewillens der Demonstranten sowie einer fast schon bockig zu nennenden Ignoranz und Arroganz der Gegenseite. Im Fall des Hambacher Forstes spielte diese Rolle der Energiekonzern RWE mit beeindruckender Klarheit. Hinzu kam eine Landespolitik, die - wie im Fall des Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) - sich vor dem Thema feige wegduckte. Oder wie sein Innenminister Herbert Reul (CDU) den harten, starken Mann gab. Faustschläge ins Gesicht gegen friedliche (und am Boden sitzende) Demonstranten kommen im Zeitalter der sozialen Medien - wo dieser Polizeieinsatz fast rund um die Uhr LIVE gestreamt wurde - öffentlich nicht gut an.

Und so wurde die Wut im Wald immer größer. Die bundesweite Aufmerksamkeit auch. Aus den monatlichen Spaziergängen des Waldpädagogen Michael Zobel mit ein paar hunderten Naturfreunden entwickelten sich wöchentliche Großdemonstrationen mit Tausenden aufgebrachter Menschen. Ich habe es bis dahin noch nicht gesehen, dass Kids, Ladies in Pelzmänteln, Omas und Opas zusammen mit Autonomen Barrikaden bauen.

Es gibt immer auch Überraschungen im Leben. Die Story rund um den Hambacher Wald ist so eine.

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Hambacher Forst: Wenn Falschmeldungen die Runde machen

9. September 2018 (update 11. September)
"Tunnelsystem im Hambacher Forst entdeckt". In fast allen deutschen Onlinemedien war Samstag diese Nachricht zu lesen. Quelle dieser Geschichte ist dieser Artikel in der Rheinischen Post. Am Abend dementierte die Polizei Aachen diese Meldung. Jedoch ist die Behauptung in der Öffentlichkeit wird sie von vielen Medien weiterhin verbreitet.

hambibleibt2Egal wer die Quelle für diese Falschmeldung war - ob sie aus Polizeikreisen stammt oder vom Verfassungsschutz lanciert wurde - es zeigt wieder einmal, wie die 'lieben Kollegen' so arbeiten. Behauptungen übernehmen, ohne die Quelle zu hinterfragen. Selbst einmal - vor Ort -  zu recherchieren. Wer einmal im Hambacher Forst unterwegs gewesen ist, weiß dass sich dieser Boden für Tunnelsysteme nicht eignet. Ein weitverzweigtes Tunnelsystem zu bauen hinterlässt Spuren. Sprich Abraum. Im Hambacher Fort ist davon nichts zu sehen. Aufgefallen wäre es Beobachtern auch, wenn Baumbesetzer und ihre Unterstützer Kubikmeter an Sand, Lehm und Kies aus dem Wald geschafft hätten.

Erst Anfang dieser Woche machte eine weitere Falschbehauptung die Runde. Da wurde im Polizeipräsidium Aachen angeblich jüngst gefundene 'Waffen' von Besetzern des Hamburger Forstes präsentiert. Darunter Messer, Wurfsterne und Zwillen. Merkwürdig nur, dass einige dieser präsentierten Gegenstände Eingeweihte an einen Polizeitermin aus dem Jahr 2016 erinnerten. "Das ist wohl etwas unglücklich gelaufen" bestätigten zwei Kontaktbeamte der Polizei am Mittwoch Mittag am Rande der Mahnwache am Hambacher Forst diese dubiose PR-Aktion.

Bestätigt ist: im Hambacher Forst und dem angrenzenden Camp halten sich auch Leute auf, die dem 'Schwarzen Block' nahestehen. Darunter auch zahlreiche Frauen. Auch die Zahl der in dem Artikel der 'Rheinischen Post' genannten Baumhäuser und Besetzer entspricht Eindrücken vor Ort. Erdlöcher gibt es, nur keine keine bisher festgestellten Tunnelsysteme.

Update: Mittlerweile haben die Besetzer des Hambacher Fortes zum Thema 'Tunnelsystem' selbst eine Stellungnahme abgegeben.

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"Unseren Engel haben sie zerstört" - Unterwegs im 'Gefahrengebiet'

von Fred Kowasch, Hambacher Forst

Mittwoch, 5. September 2018
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"Was ist das?!" Der Polizist hat meine alte schwarze Plastikplane in der Hand. "Können Sie behalten. Nehme ich als Unterlage, wenn ich mein Rad transportiere." Außerdem im Auto: eine löchrige Wolldecke, eine Regenjacke und ein Rucksack, mit zwei Wasserflaschen und Essen für den Tag. 

"Sie waren mir bisher der Symphatischste." Und dass scheinbar nur, weil ich ein paar freundliche Worte mit ihm gewechselt habe. Seit vier Uhr sei er im Einsatz. Wenn die Demo heute heute am späten Nachmittag beginne, habe er "hoffentlich" schon Dienstschluß.

"Unseren Engel haben sie zerstört". Der vermummte Jugendliche in Tarnkleidung ist hörbar traurig. Zusammen mit zwei weiteren ist er von den Baumhäusern auf den Waldboden gekommen, um die Reste der letzten Stunden einzusammeln.

Zuvor haben mehr als 100 RWE-Mitarbeiter hier alles abgeräumt. Holzpaletten, die grüne Infotafel, den bunten Wegweiser zu den anderen Siedlungen im Wald. Die RWE-Mitarbeiter - von denen fast keiner deutsch spricht - werden sekundiert von Polizisten in Kampfmontour. Vereinzelt liegen graue Porzellanstücke auf dem Waldboden. Es gehört schon viel Phantasie dazu, zu sehen dass das hier mal ein Engel war.

"Wir werde uns wehren" sagt der Besetzer im Interview. Gewalt sei eine legitime Option, "wenn sie uns angreifen und den Wald zerstören". Es gebe es jedoch verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Aktionsstrategien. Jede von ihnen sei aber eigenständig. Ähnlich habe ich dies auch schon von Leuten aus dem 'Schwarzen Block' gehört.

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Zwischen den Fronten: Unterwegs im Hambacher Wald

von Fred Kowasch, Buir (27. August 2018)

"Und sie, haben sie einen Presseausweis?" 
"Nein, schon lange nicht mehr. Ich bin Blogger, freier Filmemacher."
hambacherforst august2018 2

Und so stehen wir zu viert auf einem Feldweg am Hambacher Forst. Haben Zeit, denn die Personalausweise werden kontrolliert. Vor uns vier NRW-Polizisten in Kampfmontour, sichtlich angefressen. Es entsteht ein kurzer Dialog, bei dem es um jüngste Steinwürfe, vermeintliche Molotowcocktails und das 'Recht zu Verweigern' geht. Denn auch Polizisten dürfen dies. Heißt Remonstrationsrecht. Und bedeutet, einen als rechtswidrig empfundenen Befehl nicht ausführen zu müssen.

Nach fünf Minuten haben wir unsere Ausweise wieder. "Alles in Ordnung." Und so laufe ich mit den drei #Hambibleibt-Symphatisanten über Stoppelfelder dem Wiesencamp am Waldrand entgegen. Obwohl es früh und noch ziemlich kalt ist, herrscht dort reges Treiben.

Am Eingang sortieren zwei Vermummte Abfall in einen blauen Plastiksack. Ein Haus weiter sitzt ein junges Mädchen in der Morgensonne. Schwarze Sonnenbrille vor den Augen, Hasskappe auf. Ein paar Meter weiter dudelt auf einem abgewetzten gelben Ledersofa ein kleines Radio. Batteriebetrieben: "Felicita". Drei Meter davor stehen Polizisten. Helm auf, Visier runter. Ihnen gegenüber sitzen drei Autonome. Jede Seite ist vermummt.

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Hambacher Forst: Polizeieinsatz für RWE

Noch ist der Hambacher Forst von Umweltschützern besetzt. Doch die Polizei bereitet die Räumung der zahlreichen Baumhäuser vor. interpool.tv ist in diesen Wochen von Zeit zu Zeit vor Ort. Via Twitter mit Infos und Fotos, später auch mit Videos über unsere Webseite. Wir berichten hautnah über einen der größten Polizeieinsätze in der NRW-Geschichte.

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Leichtathletik-EM: Die Doping-Vergangenheit des deutschen Cheftrainers

In dieser Woche finden in Berlin die Leichtathletik-Europameisterschaften statt. Rund 1600 Athletinnen und Athleten aus 51 Ländern gehen an den Start. Darunter auch 128 Sportlern des Deutsche Leichtathletik Verbandes (DLV). Dessen Cheftrainer verfügt über eine bemerkenswerte Doping-Vergangenheit.

Er ist der höchste Trainer im Deutschen Leichtathletikverband (DLV) - Idriss Gonschinska. Als DLV-Cheftrainer vertritt er öffentlich eine klare Anti-Dopinghaltung. So forderte er - in Bezug auf den russischen Doping-Skandal in einem Interview vom 9. Januar 2017 auf der Internetseite www.berlin2018.info wörtlich: ".... für eine Rückgewinnung sämtlicher Glaubwürdigkeit braucht es weltweit den absolut transparenten Athleten. Nur eine komplette Offenlegung kann hier auf Dauer wieder Gleichheit schaffen. Diese Bereitschaft müssen alle mitbringen."

Doch: wie sieht es selbst mit der Transparenz des DLV-Cheftrainers Gonschinska aus? Eine Spurensuche von Fred Kowasch und Ralf Meutgens


Es ist ein Eintrag in einem Leichtathletik-Blog. Hier wird die Frage: Sollen Dopingssünder Trainer werden (dürfen)? gestellt. Und: es wird auch über die Vergangenheit von Idriss Gonschinska intensiv diskutiert. Denn der leitende DLV-Cheftrainer ist ein ausgewiesener Ex-Doper.

grafik IG 2Dies geht aus dem Buch 'Doping-Forschung - Von der Forschung zum Betrug' von Brigitte Berendonk (Springer-Verlag, 1991) hervor. Dieses Buch gilt als das Standardwerk über das Staatsdoping in der DDR. So soll Gonschinska in seiner Zeit als 110-Meter Hürdensprinter beim SC DHfK in Leipzig von 1986 bis 1988 verbotene Anabolika eingenommen haben. Neben dem Medikament Oral-Turinabol (292 mg in der Saison 1986/87 und 92 mg in der Saison 1987/88) auch das Mittel Mestanalon (340 mg in der Saison 1987/88).

Wie detailliert die Doping-Gaben waren und über welchen Zeitraum sie erfolgten, zeigt u. a. der 'Ergebnisbericht zur Wirkung von Training und wiederholter Applikation von unterstützenden Mitteln (....) am Beispiel leichtathletischer Sprint/Hürdendisziplinen' von D. Nicklas und R. Sattler, aus dem November 1987 in Leipzig. Die Abkürzung IG steht dabei für Idriss Gonschinska. Diese Untersuchung liegt uns - in Kopie - vollständig vor. Auf ihr basieren die von Brigitte Berendonk in ihrem Standartwerk über DDR-Doping ermittelten Werte an Anabolikagaben.  

Im Rahmen einer Recherche im September 2016 - für das WDR-Hintergrundmagazin 'Sport inside' - befragten wir in der 'Causa Gonschinska' nicht nur den leitenden DLV-Generalsekretär Frank Hensel, sondern stellten unsere Fragen auch schriftlich an den leitenden DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska. Dieser antwortete ausführlich. Seine Antworten auf unsere Fragen sind drei Din-A4-Seiten lang.

Gonschinska räumt ein, diese in der Arbeit erwähnten Medikamente eingenommen zu haben. Er verweist in diesem Zusammenhang auf seine damalige Situation in der DDR. Wörtlich heißt es in seiner Erklärung: "Entsprechend der Unterlagen war ich ca 17 bzw 18 Jahre alt und wurde aus heutiger Sicht ein Teil eines Forschungsprogrammes bzw. von Versuchen an jungen Sportlern, die letztendlich nur als inhuman zu beschreiben sind." (....) Da wurde etwas mit Dir gemacht, dass Du nicht richtig eingeordnet hast, dass Du aus der heutigen Perspektive nicht richtig einordnen konntest und das nicht richtig war. Tragweite, Bedeutung, Nebenwirkungen und langfristige Risiken waren weder mir noch meiner Mutter bekannt."

Warum er zu seiner Doping-Vergangenheit bisher öffentlich geschwiegen habe, beantwortet der amtierende DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska wie folgt: "Das Geschehene kann ich nicht mehr ändern. Ich musste erkennen und akzeptieren, dass ich als junger Sportler ohne zu begreifen ein Teil eines unrechten Systems war. Über negative Erfahrungen öffentlich zu sprechen, Personen als Täter zu benennen und anzuklagen mag für einige Menschen der richtige Weg sein. Andere gehen andere Wege. Sie versuchen etwas stiller zu verarbeiten in ihrer Arbeit Impulse zu setzen und so beizutragen, dass so etwas möglichst bei uns nicht wieder mit jungen Sportlern passieren kann."

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TV-Tipp: Rechtswidrige Polizeigewalt (Report Mainz, ARD)

Abgesprochene Aussagen, Gegenanzeigen, Zuschlagen mit der Faust. Wer in die Fänge von Deutschlands Polizei gerät kann 'Pech' haben. Justizia ist da meist blind. Denn: wer ermittelt schon gern gegen die eigenen 'Kollegen'?! Wichtiger Film über ein (Jahrzehnte) altes Thema, bei dem vom 'Rechtsstaat' oft keine Rede mehr sein kann.

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Mein erster Triathlon: "Sogar mein Bruder war noch schneller"

von Daniel Drepper

Dies ist die Geschichte einer fast peinlich geendeten Triathlon-Premiere. Die Geschichte eines Läufers, der – angespornt durch Triathlon-erfahrene Trainingskollegen und ein ordentliches Duathlon-Debüt – sich mit breiter Brust an seinen ersten Triathlon wagt. Und deutlich die Grenzen aufgezeigt bekommt. Von seinem jüngeren Bruder.


Greven im nördlichen Münsterland, Juni 2007. Volksdistanz der Hobbystarter ohne Verbandslizenz. 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer auf dem Rad und fünf Laufkilometer. Ein eigenes, gebrauchtes Rennrad für 350 Euro hatte ich mir nach einem Cross-Duathlon in Herford im Jahr zuvor zugelegt. Mit echten Rennpedalen. Trainingskilometer waren seitdem einige zusammengekommen. Nicht zu viele, aber immerhin. Sogar kraulen hatte ich in meinem neuen Einteiler gelernt – oder zumindest das, was ich dafür hielt. Und die Schwimmstrecke in Greven führte flussabwärts. Eigentlich waren alle Voraussetzungen für einen starken ersten Triathlon gegeben, so glaubte ich. Am Renntag dann kam fast alles anders.

Als Läufer war ich Wettkämpfe, die Vorbereitungen, das Vorstartfieber – all das oft so schön kribbelige Drumherum – durchaus gewohnt. Beim Triathlon kam ich, damals 21 Jahre jung, mit diesen Erfahrungen nicht weit. Statt nach der Anmeldung in Ruhe nervös zu werden, mich ausführlich einzulaufen, dem Start entgegenzuwarten, statt die Vorbereitung zu zelebrieren scheiterte ich beim ersten Triathlon unvorbereitet fast an der Organisation. Wo kommen die Laufschuhe hin und wo das Rennrad? Was brauche ich zum Wechseln und wo ist der Schwimmstart? Einen ganzen Kilometer entfernt? Und wie soll ich mich jetzt bitte vernünftig einlaufen?

Um es abzukürzen: Gemeinsam mit meinem Bruder Christoph (Ruderer, geliehenes Rennrad, kaum spezifisches Training und Brustschwimmer) springe ich unaufgewärmt und ohne Neo ins eiskalte Wasser. Hektische Bewegungen, schnelles Atmen, aufgerissene Augen – langsam lässt der Schmerz nach. Einen Neo habe ich bis heute nicht, aber an eine Schicht Vaseline hätte ich damals ruhig denken können. Übermotiviert kraule ich los Richtung linkes Ufer, gucke, ändere die Richtung und lande wenig später am rechten Ufer. Auf meinen brustschwimmenden Bruder habe ich keinen Meter gewonnen. So bleibt es bis zum Schwimmausstieg, wo ich dank Einteiler ein bisschen Zeit gutmache.

Auf dem Rad, so dachte ich, kann ich meine Stärke ausspielen. Doch schon nach wenigen Kilometern werden die Graden länger, der Wind stärker, die Beine schwerer. Auf dem letzten Drittel der 20 Kilometer ist dann die Luft raus und auf einmal taucht mein Bruder neben mir auf. Mit zu kleinem Rad und Körbchen- statt Klickpedalen. Dabei hatte Christoph in den Wochen zuvor doch fast jede Radausfahrt sausen lassen ...

Auf den letzten Metern nimmt er gnädig etwas Tempo raus, zusammen biegen wir in die Wechselzone ein – und doch geht er mit deutlichem Vorsprung auf die Laufstrecke, denn der Schuhwechsel entfällt bei ihm. Zum Glück ist Laufen schon seit Jahren meine Stärke. Vom ersten Meter an überhole ich und auch mein Bruder ist schnell eingesammelt. Das allzu peinliche Ende ist vermieden, ich klopfe ihm im Vorbeilaufen auf die Schulter und sammle weiter ein. An den kurzen Bergauf-Stücken der ein Kilometer-Runde schüttle ich verwundert den Kopf über ins Gehen verfallende Konkurrenten. Dass diese genau die gleichen Gedanken ob meines Schwimmstils gehabt haben könnten, fällt mir erst später auf. Am Ende spült es mich mit – soweit ich mich erinnere – bester Laufzeit der etwa 100 vereinlosen Hobbysportler auf Rang 17 nach vorn.

Mittlerweile habe ich acht Triathlons gemacht. Im Frühjahr 2009 bin ich bei einem Sprinttriathlon sogar bis auf Gesamtrang sieben vorgeradelt und gelaufen. Schnelles kraulen aber habe ich bis heute nicht gelernt. Sogar mein Bruder ist noch schneller. (geschrieben September 2009)

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VIDEO-Tipp: 'Heer, Stahl und Sturm' (Dokumentation, WDR, 88 min)

Schweigen. Damit man sich nicht selbst belastet. Eine Verteidigungshaltung, die im Mittelpunkt dieses brillianten Dokumentarfilmes steht. Fünf Jahre lang hat Filmemacherin Eva Müller die Zschäpe-Anwälte Wolfgang Heer, Wolfgang Stahl und Anja Sturm begleitet. Der Film zeigt, was dieses Mandat mit den drei Anwälten macht. Wie sie um ihre Honorare kämpfen, mit beruflichen Veränderungen umgehen. Schließlich sprichwörtlich im Prozeß ausgebootet werden. "Mit Rechtsstaat hat das nichts mehr zu tun" sagt Wolfgang Heer. Es ist die Schlüsselszene im Film. Auch wenn die Protagonisten persönlich nur wenig von sich preisgeben, zeigt die Doku doch eindringlich mit welchen Bandagen vom Gericht 'hinter den Kulissen' gearbeitet wurde. Damit es ein Geständnis von Beate Zschäpe gibt. Es letztendlich zu einer gerichtsfesten Verurteilung wegen zehnfachen Mordes 'reicht'. Der Film ist ein eindrückliches Zeitdokument, gut fotografiert und geschnitten. Diese andertalb Stunden Zeitgeschichte sollte man gesehen haben!

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No Comment: Demo gegen das neue NRW-Polizeigesetz (07.07.2018)

In Düsseldorf gingen mehr als 10.000 Menschen auf die Straße. Sie protestieren gegen das neue Polizeigesetz. Dieses ermöglicht einen sogenannten Unterbindungsgewahrsam von einem Monat ohne konkreten Tatverdacht. Weiterhin: WhatsApp-Überwachung und Schleierfahndung. Neben Fußballfans von Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Köln, Borussia Dortmund und Schalke 04 protestierten in der NRW-Landeshauptstadt auch 'attac', die Piraten, Jusos, 'Die Linke' sowie linksradikale Gruppen.

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Im Kino: 'Hamburger Gitter' (Dokumentarfilm)

G-20 im letzten Jahr. Die 'bösen' Demonstranten, die 'guten' Polizisten. Kennen wir alles aus den Massenmedien, jüngst erst wieder lief so ein Stück 'Journalismus' in der ARD. Nun gibt es eine Dokumentation, die den anderen Blick zeigt. Gemacht von Leuten, die bei den Protesten mittendrin waren. Ein ambitioniertes Projekt (von Fördergeldern habe ich noch nichts gelesen), dass dieser Tage in ausgewählten Kinos in Hamburg, Berlin und Leipzig anläuft. Und ab Herbst auch Online zu haben ist.

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Richtung zehn Prozent - Wie die SPD zwei (Bundestags)Wahlkämpfe 'vergeigte'

14.06.2018
Schon mal gewundert, warum Peer Steinbrück im Oktober 2012 - als frisch gekührter SPD-Kanzlerkandidat - seine lukrativen Nebenverdienste um die Ohren flogen? Weshalb Martin Schulz - nach famosen Start - seinen Biß verlor? Welche Rolle Sigmar Gabriel - im Hintergrund - bei all dem spielte?

Die Antworten darauf, gibt es in einem 108-Seiten-Papier, dass die SPD jetzt veröffentlicht hat. Es ist der seltene Einblick in ein Stück ungeschminkte Zeitgeschichte. Eine schonungslose Abrechnung mit einer zum Bundestags-Wahlkampf komplett unfähigen Sozialdemokratie. Einer Partei, die immerhin seit 2013 mit an der Regierung ist.

nrw wahlWas überrascht: die Antworten auf die - eingangs gestellten - Fragen sind erschreckend banal.

Peer Steinbrück wußte im Vorfeld schlicht nichts von seiner Ernennung. Hatte deshalb auch keine Zeit, eine überzeugende Wahlkampfstrategie zu entwickeln.

Viel besser erging es auch Martin Schulz nicht. Ohne Konzept, aber mit SPIEGEL-Redakteuren im Gepäck. Ohne Biß, um Hannelore Kraft im NRW-Wahlkampf zu schonen. Das Thema 'Bildung' fiel deshalb schon einmal aus. Dafür mit weißem Häubchen auf dem Kopf oder verbissend aus dem Zugfenster blickend.

Im Hintergrund betrieb ein Siegmar Gabriel sein ganz eigenes Spiel. Soll man dem SPD-Papier glauben, sah sich die Partei den Launen - dem Zaudern und Zögern -  des Ex-Parteivorsitzenden über Jahre hinweg ausgesetzt. 

Diese 108 Seiten sind eine Offenbarung. Ein 'must read' für jeden politisch-interessierten Bürger. Die zwei Stunden Lesezeit sollte man sich gönnen. Dann versteht man auch, warum diese Partei in Richtung zehn Prozent geht.

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Ostritz 2018: Rechtsrockkonzert an der Neiße

von Fred Kowasch, Ostritz

Wer am 20. April ein Rechtsrockkonzert organisiert, zeigt jedem deutlich, wessen Geistes Kind er ist. Wer - in diesem Zusammenhang - dort dann auch noch spielt, auch. Dreieinhalb Jahre haben wir die Organisatoren von HogeSa, den Hooligans gegen Salafisten, für einen Dokumentarfilm begleitet. An diesem Wochenende drehen wir in Ostritz einige der letzten Einstellungen dafür. Denn auch die Hooliganband 'Kategorie C' hat dort ihr Kommen angesagt. Mit ihnen Hunderte Rechtsextreme. Eindrucke von zwei Tagen in Ostsachsen. 

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'Mission Klassenerhalt' (VI) - Spätes Gedenken

Es gibt ein Stadion im Leipziger Nordwesten, da scheint die Zeit stehengeblieben, Vergangenheit gegenwärtig zu sein. 1964 wurde hier - im Leutzscher Holz - die BSG Chemie Leipzig völlig unerwartet DDR-Meister. Später spielte der Verein meistens in der zweiten Liga, Staffel C, bis er irgendwann ganz verschwand. Ein paar Unermüdliche fingen - zu Beginn des neuen Jahrtausend - in der 12. Liga wieder neu an. Jahr um Jahr ist 'Chemie' seitdem aufgestiegen, spielt nun in der Regionalliga Nordost. Muss sich dort mit dem 1. FC Lok Leipzig, Energie Cottbus und dem BFC Dynamo messen. Partien mit einiger Brisanz. In 'Mission Klassenerhalt' begleiten wir die Mannschaft durch die Saison.

von Fritz Rainer Polter

Hohe Brisanz und hohes Polizeiaufgebot im Vorfeld sind gegeben durch die Tatsache, dass die Berliner Fans ihres am 03.11.1990 in der Nähe der Gleise im Umfeld des Alten Bahnhofs Leutzsch durch einen Schuß aus einer Polizeipistole getöteten Kameraden Mike Polley gedenken wollen. Dies beinhaltet eine Kranzniederlegung durch Angehörige, Freunde, Vertreter des Vereins BFC und seiner Fangruppierungen nebst Gästen anderer Vereine. Darunter befindet sich auch Frank Kühne, der aktuelle Präsident der BSG Chemie Leipzig. Im Vorfeld dieser Geschichte kochten ja gerade in einem Forum der Chemie-Fans die Emotionen hoch. Aus meiner Sicht finde ich das einfach großartig, wie sich unser Verein hier verhält: In der Anwesenheit des Chefs beim Gedenken, in der Erweiterung des Kartenkontigents für die Gäste von 500 auf 800 Tickets, und in der Anwesenheit der Ultra-Fangruppierung „Georg-Schwarz-Brigade“ der Fanszene von Chemie Leipzig gemeinsam mit Vertretern anderer Vereine, darunter natürlich die mit den Berlinern teils ja auch befreundeten Abordnungen vom VFL Bochum, 1. FC Magdeburg und 1. FC Lok Leipzig.

R.I.P. - Mike Polley (23. April 1972 - 3. November 1990)

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Travel: Budapest, mon amour (Fotostrecke)

Die Fischerbastei, gegenüber das Parlament, unten fliesst mayestätisch die Donau. Darüber die schweren Eisenbrücken, die die Stadtteile Buda und Pest miteinander verbinden. Ungarns Hauptstadt war schon immer ein Sehnsuchtsort. In der 80ern für viele DDR-Tramper, die sich - bei ihrem Trip Richtung Bulgarien - zum Übernachten auf der Magareteninsel trafen. Heute für Leute, die mal ganz entspannt ein verlängertes Wochenende in einer sehr gelassenen europäischen Metropole verbringen wollen. Budapest, mon amour. Noch schnell hin, bevor die Touristenmeute anrollt ....
donaublickBlick aus dem Parlamentsgebäude auf die malerische Donau

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Wie eine Opportunistin zur Bundeskanzlerin wurde. Eine Insiderin erzählt ....

In Hamburg geboren, in Moskau studiert, als stellvertretende DDR-Regierungssprecherin 1990 erste politische Erfahrungen gemacht. Der Aufstieg der Angela Merkel ist bizarr und stringent zugleich. So konnte abwarten und einstecken wie kaum eine Zweite. Kontinuierlich und ausdauernd hat sie sich eine loyale Machtbasis geschaffen. Die CDU von innen ausgehölt, ihre Bundestagsabgeordneten faktisch gleichgeschaltet. Wie dies geschehen konnte, berichtet Vera Lengsfeld im folgenden Video anschaulich. Die ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin saß für Bündnis 90/Grüne in der einzig frei gewählten DDR-Volkskammer, für die CDU jahrelang im Bundestag. Jüngst hat sie eine Erklärung "gegen illegale Masseneinwanderung" mit initiiert, die aktuell über 100.000 Menschen unterzeichnet haben. Eine Insiderin, die aus dem Nähkästchen plauert. Gelebte Zeitgeschichte. 75 Minuten lang.

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Sehenswert: 'Bad Banks' (Serie - arte, zdf)

Gute Serien machen süchtig, 'fressen' einem regelrecht die Zeit weg. 'Bad Banks' ist so eine. Sie gibt einen Einblick in eine Bankenwelt, dass einem Angst und Bange werden kann. Faule Papiere, Insidergeschäfte, Intrigen. Dazu Koks und Nutten, ein Krüppel von der Bankenaufsicht. Auch fehlt ein Bundesminister nicht, der Steuergeld 'verbrennt'. Damit Ruhe herrscht im Land. Die sechsteilige Serie ist perfekt gedreht und geschnitten. Besticht durch großartige Darsteller. Bedient mal eben nicht die bekannten Klischees aus der Bankenwelt. Ein Highlight intelligenter (und politscher) TV-Unterhaltung.

Bis 22. März gibt es alle Teile online beim ZDF. Und die nächste Staffel wird gerade gedreht!

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No Comment: Polizei-Spezialeinheiten im Einsatz (Sachsen-Anhalt, 2016)

Es kann in dieser Zeit schon mal passieren, dass man am Morgen gegen 6 Uhr mit einem lauten Knall aufwacht. Wie sich später herausstellt, waren Spezialkommandos im Einsatz, die das Haus eines 'Reisbürgers' stürmten. Nur selten werden solche Einsätze - en Detail - öffentlich. Momentan macht im Netz ein Video die Runde, dass solch einen Einsatz aus der Sicht der Polizei zeigt. Es ist ein sehenswertes Zeitdokument. Möge sich jeder selbst ein Bild von diesen Polizei-Spezialeinheiten aus Sachsen-Anhalt machen. Und den Anwohnern, die diese Staatsdiener nicht 'mit offenen Armen' empfangen ....

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Vor fünf Jahren - Abriss des Immerather Domes (08.01.2018)

08.01.2018 (Reblog)
Gegen halb sechs Uhr am Morgen passierte ein - als Abrißfahrzeug getarnter Kranwagen mit 'Greenpeace'-Aktivisten - die Sperre rund um die Kirche. Zwei von ihnen ketteten sich an Baggerschaufeln an, drei Kletterer enterten die Kirche. Dort seilten sie sich später am Hauptportal ab, entrollen ein gelbes Plakat: "Wer Kultur zerstört, zerstört auch Menschen!". An Abrißarbeiten war nun - erst einmal - nicht mehr zu denken ....

Als es gerade hell geworden ist, schleichen vermummte Gestalten durch die verlassenen Häuser am Rande. Insidern auch gut, als Baumbesetzer vom 'Hambacher Forst' bekannt. Vier von ihnen erklimmen - ohne Seil und Sicherung - neben dem Kirche einen Dachgiebel. Und auch hier ein Protest-Banner: "RWE ist gar nichts heilig". Und ein bischen Silvesterfeuerwerk.

Dann passiert - erst einmal - so gut wie Nichts. Kaum noch Kamerateams, dafür ein Ex-Lehrer der selbstgeschriebene Umwelt-Verse rezitiert und dafür Beifall bekommt. Zwei Lautsprecher- durchsagen der Polizei, die mit Gelächter bedacht werden. Ein langer Plausch mit Greenpeace-Aktivisten. Bis dann - nach drei Stunden im eisigen Wind - Spezialfahrzeuge mit Polizei-Kletterern ankommen. Abseilen, festnehmen - wenig später springen die Bagger an ....

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Vor gut einem Jahr in NRW: Abriss des Immerather Domes durch RWE (Reblog)

09.01.2018
Gegen halb sechs Uhr am Morgen passierte ein - als Abrißfahrzeug getarnter Kranwagen mit 'Greenpeace'-Aktivisten - die Sperre rund um die Kirche. Zwei von ihnen ketteten sich an Baggerschaufeln an, drei Kletterer enterten die Kirche. Dort seilten sie sich später am Hauptportal ab, entrollen ein gelbes Plakat: "Wer Kulur zerstört, zerstört auch Menschen!". An Abrißarbeiten war nun - erst einmal - nicht mehr zu denken ....

Als es gerade hell geworden ist, schleichen vermummte Gestalten durch die verlassenen Häuser am Rande. Insidern auch gut, als Baumbesetzer vom 'Hambacher Forst' bekannt. Vier von ihnen erklimmen - ohne Seil und Sicherung - neben dem Kirche einen Dachgiebel. Und auch hier ein Protest-Banner: "RWE ist gar nichts heilig". Und ein bischen Silvesterfeuerwerk.

Dann passiert - erst einmal - so gut wie Nichts. Kaum noch Kamerateams, dafür ein Ex-Lehrer der selbstgeschriebene Umwelt-Verse rezitiert und dafür Beifall bekommt. Zwei Lautsprecher- durchsagen der Polizei, die mit Gelächter bedacht werden. Ein langer Plausch mit Greenpeace-Aktivisten. Bis dann - nach drei Stunden im eisigen Wind - Spezialfahrzeuge mit Polizei-Kletterern ankommen. Abseilen, festnehmen - wenig später springen die Bagger an ....

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Travel: Sarayaku - Ein Indio-Dorf am Amazonas wehrt sich

Das Indio-Dorf Sarayaku kämpft erfolgreich gegen Ölfirmen, die auf ihrem Land im Dschungel Ecuadors nach Öl bohren wollen. Dabei haben sie etwas Erstaunliches vollbracht: eine gesunde Balance zwischen ihren Traditionen und dem westlichen Leben gefunden.

Von Philipp Lichterbeck, Sarayaku

Heriberto Gualinga zeigt auf den weitgespannten Amazonashimmel. „Wir sind Millionäre“, sagt er. Der Indio schaut zu den Kindern, die mit Speeren zum Fluss laufen, um zu fischen und schon wenig später mit gefüllten Netzen wiederkommen. Auf die Bananen- und Maniokstauden. Er blickt zu den Jugendlichen, die auf Bäume klettern und Früchte für ihre Freunde herunterwerfen.
Rio Bobonaza, Sarayaku, Foto P. Lichterbeck (1)Doch die Idylle trügt in Sarayaku, einem Dorf im Amazonaswald Ecuadors, das von Indios vom Volk der Kwicha bewohnt wird. Der Dorfrat sitzt zusammen. Die Männer und Frauen haben Berichte erhalten, dass die italienische Agip und andere Ölfirmen die Gemeindegrenzen verletzen. Aus vier benachbarten Ölbohrgebieten würden sie nach Sarayaku vordringen. „Es geht wieder los“, sagt Heriberto Gualinga. „Wir sind eingekreist.“

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Travel: Zu Besuch bei den Millwall-Hooligans - Fußball-London in drei Tagen (2)

Queens Park, Millwall, Arsenal. Drei namhafte Adressen für geradlinigen englischen Fußball. Immer mehr Deutsche Fans nutzen ein verlängertes Wochenende zum Kurztripp auf die Insel. Dünnes Bier, Fish and Chips, lautstarke Gesänge. Wir waren dort. 72 Stunden London. Drei 'grounds' und etliche Kneipen. Eine Reportage aus dem Mutterland des Fußballs.millwall1Beim legendären Millwall FC zu Gast

Gut gestärkt - wie immer in London gibt es Morgens schlabbrige weiße Bohnen und gepapptes Rührei - laufe ich in Richtung U-Bahn Stradford. Kurz vorher ziehen einige 'Hammers'-Fans an mir vorbei. Gut zu erkennen an ihren weinroten Trikots. Sie haben es nicht weit, denn das Londoner Olympiastadion - wo sie seit gut einem Jahr spielen - ist ja nur ein paar Hundert Meter von unserem Hotel entfernt. Eine bizarre Gegend. Ein seltsamer Misch zwischen 'Old England' und Moderne. Abgeranzte Mietskasernen, selten mehr zwei bis drei Stockwerke hoch, liegen zwischen gläsernen Wolkenkratzern. Ein halbes Dutzend von ihnen ist noch im Bau. Hier wird auch heute - am Samstag - gehämmert, gesägt, geschraubt. 

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G 20: Polizei will Aufnahmen von Journalisten (Zapp, NDR)

von Fred Kowasch

Als Berichterstatter gehörst Du raus auf die Straße. Mitten hinein in die Auseinandersetzungen der Republik. Das ist zumindest - meine - Berufsauffassung. 2017 berichteten wir auch über die Proteste am Rande des G-20-Treffen in Hamburg oder die Demonstrationen von 'Ende Gelände' im Rheinischen Braunkohlerevier. Natürlich gehören zur Arbeit - nicht nur vor Ort - auch Hintergrundgespräche. Meist sind dies Begegnungen ohne Handy und Kamera. Der Informant muß sich sicher fühlen. Ich will ja auch etwas Neues erfahren. Nur wenn Vertrauen besteht, kann dies überhaupt gelingen.

Dazu gibt es im Presserecht für Journalisten und Berichterstatter den Informantenschutz. Er leitet sch direkt aus Artikel 5 des Grundgesetzes ab. Wenn nun die Polizei - wie im Fall von G-20 in Hamburg geschehen - TV-Medien dazu auffordert, ihr Drehmaterial herauszugeben, dann unterhölt sie damit das Grundgesetz. Um es klar zu sagen: mit uns wird es so etwas nicht geben. Wir sind kein Erfüllungsgehilfe irgendwelcher Strafverfolgungsbehörden. Keine Büttel des Systems. Da kann kommen, wer will. Da können sich unserer Informanten sicher sein.

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TV-Tipp: 'Bimbes - Die schwarzen Kassen des Helmut Kohl' (ARD)

Wer immer noch denkt, dass er in einer funktionierenden Demokratie, in einem wirklichen Rechtsstaat lebt, sollte sich die ARD-Doku 'Bimbes - Die schwarzen Kassen des Helmut Kohl' ansehen. Darin zeigen die Autoren Egmund R. Koch und Stefan Lamby, welcher Mittel sich der ehemaliger Bundeskanzler bediente, um seine Partei - die CDU - am Laufen zu halten. Und wie egal ihm dabei das Grundgesetz war. Bester investigativer Journalismus.

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Im Wortlaut: "Sie sind in der Verantwortung ...."

Offener Brief von zwölf Familien der Todesopfer vom Berliner Breitscheidplatz (19.12.2016) an Bundeskanzlerin Angela Merkel. 
Mittlerweile fordern FDP und Bündnis 90/ Die Grünen einen Untersuchungsausschuß des Bundestages zu den Vorgängen.

" .... Frau Bundeskanzlerin, der Anschlag am Breitscheidplatz ist auch eine tragische Folge der politischen Untätigkeit Ihrer Bundesregierung. In einer Zeit, in der die Bedrohung durch islamistische Gefährder deutlich zugenommen hat, haben Sie es versäumt, rechtzeitig den Ressourcenausbau und die Reformierung der wirren behördlichen Strukturen für die Bekämpfung dieser Gefahren voranzutreiben.

Wir fordern Sie dringend auf, die vorhandenen Defizite so schnell wie möglich zu beseitigen. Sie sind in der Verantwortung, die für die Bekämpfung des Terrors erforderlichen Ressourcen im Bund mit Priorität bereitzustellen. Aber auch die Länder müssen ihre Strukturen ausbauen und mit Ihnen gemeinsam an einer Entwirrung der behördlichen Strukturen arbeiten. Es darf künftig nicht mehr zu so gravierenden Problemen in der Koordination kommen. Gerade im Falle des Attentäters vom Breitscheidplatz sind diesbezüglich eklatante Missstände offenbar geworden, die so nicht weiter toleriert werden können.

In Bezug auf den Umgang mit uns Hinterbliebenen müssen wir zur Kenntnis nehmen, Frau Bundeskanzlerin, dass Sie uns auch fast ein Jahr nach dem Anschlag weder persönlich noch schriftlich kondoliert haben. Wir sind der Auffassung, dass Sie damit Ihrem Amt nicht gerecht werden. Der Anschlag galt nicht den unmittelbar betroffenen Opfern direkt, sondern der Bundesrepublik Deutschland. Es ist eine Frage des Respekts, des Anstands und eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass Sie als Regierungschefin im Namen der Bundesregierung unseren Familien gegenüber den Verlust eines Familienangehörigen durch einen terroristischen Akt anerkennen. ...."terroranschlag breitscheidplatzGedenkstätte für die zwölf Opfer des Berliner Terroranschlages vom 19. Dezember 2016 am Breitscheidplatz

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Duisburg, 24. Juli 2010 - Die Loveparade-Akten (Reblog vom 30.11.2017)

Heute beginnt in Düsseldorf der Loveparade-Prozeß. Mehr als sieben Jahre nach den Vorfällen am 24. Juli 2010 in Duisburg, wo 21 Menschen starben, 541 zum Teil schwer verletzt wurden. Wir haben ein paar Originaldokumente von damals zusammengestellt.

23.08.2010 - (Reblog)
loveparade 05022011In Folge der Ereignisse auf der Loveparade am 24.07.2010 in Duisburg starben 21 Menschen. Mehrere Staatsanwälte ermitteln, unterstützt von über 60 Polizeibeamten. Im Raum steht der Vorwurf der 'fahrlässigen Tötung'. Nachdem bereits am 28.07.2010 das NRW-Innenministerium seine Sicht der Dinge verbreitete und Schaubilder und Skizzen zur Ansicht ins Internet stellte, veröffentlichte die Stadt Duisburg als oberste Genehmigungsbehörde am 03.08.2010 einen Zwischenbericht zum Ablauf der Geschehnisse in der Ruhrgebietsstadt.

Was in der veröffentlichten Version allerdings fehlt, waren die durchaus erkenntnisreichen Anlagen. Dokumente, von hoher Brisanz. So brisant, dass die Stadt Duisburg das Blog xtranews.de auf Unterlassung verklagte, als sie die Papiere online stellten.

Mittlerweile sind sie an verschiedenen Stellen im Internet wieder aufgetaucht. Selbstverständlich auch bei interpool.tv. Wir haben die Papiere einmal 'quergelesen'. Im Interesse der Öffentlichkeit stellen wir hier die relevantesten Dokumente zum Download zur Verfügung.

pdf Anlage 10 - Veranstaltungsbeschreibung
pdf Anlage 12 - Massnahmen Polizei
pdf Anlage 17 - Lopavent Besucherprognose
pdf Anlage 25 - Ablehnung Dressler
pdf Anlage 28 - Nachforderung fehlender Unterlagen
pdf Anlage 29 - Veranstaltungsbeschreibung 19.06.10
pdf Anlage 34 - Genehmigung Unterschreitung Fluchtwege
pdf Anlage 37 - Auslastungsmeldung
pdf Anlage 38 - Ereignisprotokoll (Seite 10-19)
pdf Anlage 39 - Sperre Zugang
pdf Anlage_59_Protokoll_der_Ortsbesichtigung_am_23072010
pdf Anlage_62_Einsatztagebuch_Ordnungsamt
pdf Anlage_68._Augenzeugenbericht

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Im Wortlaut: Offener Brief an die Polizei (Hambacher Forst)

"Liebe*r Polizist*in,

Im Hambacher Wald verlieren die Bäume ihre letzten Blätter. Das Licht, der Wind, der jetzt immer beständiger nach Winter schmeckt, streift durch die Kronen. Ihr redet von Mechanismen, die in Gang gesetzt wurden und jetzt nicht mehr aufzuhalten sind. Das Urteil ist gefallen.

Sonne wird erbarmungslos auf den Boden scheinen, der jahrtausendelang kühl und feucht war, beschützt von einem komplexen, ruhig im Wind tanzenden Blätterdach. Nach dem ihr die Bäume gefällt habt, die Büsche aus dem Boden gerissen habt, beginnt das Sterben unter der Erde. Verworren mit den Wurzeln der uralten Bäume lebt der Boden, leben Pilze, Mikroorganismen, Würmer, die die so selbstständig und stark wirkenden Eichen am Leben gehalten haben. Sie sterben noch bevor der Bagger die Erdschichten zerreißt.

Ich hasse dich nicht, liebe*r Polizist*in, die Du mein Baumhaus räumen wirst. Du tust mir leid. Es tut mir weh. In den meisten Dingen sind wir uns ähnlich. Wir beide lieben den Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee. Den ersten sonnigen Tag im Frühling. Herbstblätter. Woher kommt dieser winzige Unterschied, der macht, dass Du in Uniform die Interessen eines Konzern durchsetzt und diesen Wald zerstörst und ich hier auf einem Baum sitze und mich darauf vorbereite, mich an ihm festzuketten? ...."
hambacher forstFotos: Fred Kowasch
Quelle:
 https://hambacherforst.org/blog/2017/11/25/offener-brief-an-die-polizei/

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Hambacher Forst: Rodungen ausgesetzt, Räumung weiterhin möglich

15.12.2017
Bis zum Ende des Jahres soll es im Hambacher Forst keine Rodungen mehr geben. Grund: der Energiekonzert RWE nahm ein Vergleichsangebot des Oberverwaltungsgericht an, nachdem es vorerst zu klären ist, ob der Wald als schützenswert erachtet wird. Dies soll in den nächsten Monaten ein unabhängiger Gutachter untersuchen. NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) geht sogar davon aus, dass die Rodungen noch monatelang unterbleiben: "Da ab März laut Naturschutzgesetz ohnehin keine Bäume mehr gefällt werden können, kommen Abholzungen im Hambacher Forst nicht vor Oktober 2018 in Betracht", sagte Pinkwart dem WDR. Davon unbenommen: die Räumung des von Dutzenden Demonstranten besetzten Waldes durch die Polizei ist weiterhin möglich. Die 'Aktivisten' leben dort in zahlreichen Baumhäusern.



01.12.2017 (update) -
Video von den Ereignissen am Montag im Hambacher Forst. Dort wo RWE - mit Hilfe der NRW-Polizei - einen 12 000 Jahre alten Wald roden lässt. Um anschließend Braunkohle zu fördern. Am Dienstag Nachmittag dann vom Oberverwaltungsgericht Münster die Nachricht: Rodungsstop. Vorläufig. Die aufgenommenen Szenen zeigen friedlichen Protest. Den Versuch, zu den Baumfällarbeiten zu kommen, um die Rodungen zu stoppen. Und wie die Polizei - mit Pfefferspray - dagegen vorgeht. Was sie nicht zeigen: Steinwürfe. Die soll es - so übereinstimmende Aussagen am Rande - in diesem Zusammenhang gegeben haben. Gestern dann eine aktuelle Stunde zum Thema im NRW-Landtag. Mit Begriffen wie "Kriminelle" (AfD) und "Terroristen" (CDU) wurden dort Menschen bezeichnet, die sich für den Erhalt der Umwelt einsetzen. interpool.tv bleibt am Thema dran.

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Im Wortlaut: Erklärung von Fabio V. (07.11.2017, Amtsgericht Hamburg)

"Frau Richterin, Frau Schöffin, Herr Schöffe, Frau Staatsanwältin, Herr Jugendgerichtshelfer,

Sie müssen heute über einen Mann urteilen. Sie haben ihn als „aggressiven Kriminellen“ und als „respektlos gegenüber der Menschenwürde“ bezeichnet. Mich persönlich kümmert es nicht, mit welchen Attributen Sie mich benennen. Ich bin nur ein Junge mit einem starken Willen.

Zunächst einmal möchte ich sagen, dass die Herrschaften Politiker, Polizeikommissare und Staatsanwälte wahrscheinlich glauben, dass sie den Dissens auf den Straßen aufhalten können, indem sie ein paar Jugendliche festnehmen und einsperren. Wahrscheinlich glauben diese Herrschaften, dass das Gefängnis ausreicht, um die rebellischen Stimmen aufzuhalten, die sich überall erheben. Wahrscheinlich glauben diese Herrschaften, dass die Repression unseren Durst nach Freiheit aufhalten wird. Unseren Willen, eine bessere Welt zu erschaffen.schwarzer block guter blockQuelle: https://unitedwestand.blackblogs.org/erklaerung-von-fabio-v-anlaesslich-der-sitzung-am-07-november-2017-im-amtsgericht-hamburg-altona/

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Im Kino: The Secret Man (The Story of the Watergate-Whistleblower)

Sein Name ist Mark Felt. FBI-Vize in der Zeit der Nixon-Administration. Mark Felt ist aber auch 'Deep Throat'. Der wichtigste Informant der Reporter-Legenden Bob Woobward und Carl Berstein von der 'Washington Post'. Seine Insider-Informationen führten letztendlich am 9. August 1974 zum Rücktritt von Richard Nixon. Dem bisher einzigen amerikanischen Präsidenten, der - vor Ablauf seiner Amtszeit - freiwillig gegangen ist. Der Politik-Thriller 'The Secret Man' (im Original 'The Silent Man') erzählt die Geschichte des Informanten Felt. Seine Idendität hielt er jahrzehntelang geheim.

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'Mission Klassenerhalt' (III) - Im Fanzug zum BFC Dynamo

Es gibt ein Stadion im Leipziger Nordwesten, da scheint die Zeit stehengeblieben, Vergangenheit gegenwärtig zu sein. 1964 wurde hier - im Leutzscher Holz - die BSG Chemie Leipzig völlig unerwartet DDR-Meister. Später spielte der Verein meistens in der zweiten Liga, Staffel C, bis er irgendwann ganz verschwand. Ein paar Unermüdliche fingen - zu Beginn des neuen Jahrtausend - in der 12. Liga wieder neu an. Jahr um Jahr ist 'Chemie' seitdem aufgestiegen, spielt nun in der Regionalliga Nordost. Muss sich dort mit dem 1. FC Lok Leipzig, Energie Cottbus und dem BFC Dynamo messen. Partien mit einiger Brisanz. In 'Mission Klassenerhalt' begleiten wir die Mannschaft durch die Saison.

von Fritz Rainer Polter


12. Ligaspiel + BFC Dynamo - Chemie Leipzig 3:0 + Platz 15 (von 18) mit elf Punkten

Auf dem Hauptbahnhof Leipzig versammeln sich die Chemiker ab 8.30 Uhr auf dem Querbahnsteig vor dem Bahngleis 11, wo der von den Chemie-Fanclubs selbstorganisierte Sonderzug zum Gesundbrunnen bereitstehen soll. Tut er nicht, und als der zirka eine halbe Stunde verspätet einrollt, fehlen zwei der angedachten sieben Hänger. Die Gründe dafür bleiben unklar, einige munkeln von einem Rangier-Versagen der Bundesbahn, andere wiederum wollen dies nicht glauben, und mutmaßen, die zwei Hänger wären wohl von uns nicht bezahlt worden. Wie auch immer, leiden müssen die Fans, welche wie Sardinen in der Büchse zusammengedrängt werden. Sitzplätze gibt es nur für zirka die Hälfte der 850 Reisenden in Grün/Weiß, die andere Hälfte muss in die Gängen sehen, wie sie die zirka zweieinhalb Stunden lange Fahrt übersteht.chemie beim bfc2

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Travel: Im Pub bei Queens Park - Fußball-London in drei Tagen (1)

Queens Park, Millwall, Arsenal. Drei namhafte Adressen für geradlinigen englischen Fußball. Immer mehr Deutsche Fans nutzen ein verlängertes Wochenende zum Kurztripp auf die Insel. Dünnes Bier, Fish and Chips, lautstarke Gesänge. Wir waren dort. 72 Stunden London. Drei 'grounds' und etliche Kneipen. Eine Reportage aus dem Mutterland des Fußballs.

Tag 1 - 
Queens Park Rangers - FC Fulham 1:2


Ein Fensterplatz, neben wunderschönen Wolken. Dann noch ein wenig über der Themse kreisen. Der Kurztrip nach London beginnt vielversprechend. Im Sichtweite zum Gepäckband stehen mehrere Geldautomaten. Die U-Bahn in die Innenstadt ist - Dank freundlicher Helfer in gelben Uniformen - schnell gefunden. Zehn Pfund für den 90 Minuten Trip nach Stratfort. Einmal umsteigen, dann laufe ich im typisch britischen Nieselregen dem Hotel entgegen. Erst einmal bin ich völlig durch.
queens park pub
Vor dem Spiel bei Queens Park

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Fotostrecke: Queens Park, Millwall, Arsenal - Fußball-London in drei Tagen

Queens Park, Millwall, Arsenal. Drei namhafte Adressen für geradlinigen englischen Fußball. Immer mehr Deutsche Fans nutzen ein verlängertes Wochenende zum Kurztripp auf die Insel. Dünnes Bier, Fish and Chips, lautstarke Gesänge. Wir waren dort. 72 Stunden London. Drei 'grounds' und etliche Kneipen. Eine Reportage aus dem Mutterland des Fußballs.
millwall3
Pub in der Nähe vom Stadion

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Sehenswert: Icarus (Dokumentation)

Es ist eine wahre Geschichte. So unglaublich, dass sie fast nur erfunden sein kann. Talentierter Amateurradrennfahrer - der zufällig auch noch Filmemacher ist - bereitet sich auf seine nächste Rundfahrt vor. Sucht einen Sportmediziner, der ihm beim 'Präparieren' mit Testosteron und Epo hilft. Ein US-Arzt stellt die Verbindung her. Zu Gregori Rodschenkow, Chef des russischen Ant-Doping-Programmes und Leiter des Moskauer Anti-Dopinglabor. Der Film zeigt, wie sich zwischen beiden eine enge Beziehung entsteht. Die dann eine besondere Brisanz erhält, als das russische Staatsdopingsystem auffliegt. Im Zentrum: Rodschenkow. Dieser flieht in die USA, erzählt seine vermeintliche Story amerikanischen Medien. Die Kamera ist immer mit dabei. Spannende und ungemein gut umgesetzte Dokumentation, die einem in den Bann zieht. Ein Krimi, ein Stück aus dem Tollhaus des Leistungssports. Nun auch mit dem 'Oscar' als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet.

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Der Film des Jahres an der Kinokasse: 'Fack ju Göhte 3'

Dritter Teil über die ziemlich-verpeilte Abiklasse und ihre Lehrer aus dem Göhte-Gymnasium. Auch hier: Kinoempfehlung. In den ersten 45 Minuten brennt ein Feuerwerk ab. Eine Attakke auf die Bauchmuskeln. Kaum hat man den einen Gag begriffen, kommt schon der Nächste. Leider hat der Film dann aber einige - unnötige - Längen. Die Mobbing-Beichten in der Schulturnhalle (bezahlt wohl vom Bundesministerium für Schule und Bildung) kann man getrost auf dem Kinoklo verbringen. Dannach geht es wieder rund. Und - selbstverständlich - auch zu einem guten Ende. BITTE JETZT AUFHÖREN!!

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